5 Minuten Lesezeit Désirée Lüscher kennt den Wert der Berufsausbildung aus eigener Erfahrung: Als Teenagerin lernte sie im Rahmen ihrer Lehre strukturiertes Arbeiten und berufliche Kompetenzen jenseits von Elternhaus und Schule. In einer früheren Position bei Microsoft war sie dann für die gesamte Personalverwaltung von 500 Mitarbeitenden verantwortlich – eine Aufgabe, die nur mit Unterstützung durch eine Nachwuchskraft in der Berufsausbildung zu bewältigen war. So lag es für sie nahe, dem CEO und der Geschäftsleitung von Zühlke in der Schweiz die Schaffung von Ausbildungsplätzen vorzuschlagen. „Ich habe die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen vermisst“, sagt sie. “Außerdem haben wir bei Zühlke alle notwendigen Voraussetzungen und jede Menge Arbeit, die Auszubildende sehr gut übernehmen können.“ Es klingt nach einer Win-Win-Situation aber die Umsetzung der Idee war nicht einfach, ein Jahr lang hat sie ihr Konzept immer wieder präsentiert. Schlussendlich konnte Désirée mit ihren Argumenten überzeugen: Immerhin ist das Ausbildungsangebot ein positiver Beitrag für die Gesellschaft im Sinne der unternehmensethischen Ziele von Zühlke. Aber vor allem ist die Ausbildung im eigenen Haus ein Lösungsansatz für eine große Herausforderung für Zühlke in der Schweiz: den Mangel an Nachwuchs mit Interesse an der IT-Branche. Inzwischen sind vier Jahre vergangen und Zühlke hat zwölf Auszubildende, eine noch größere Anzahl an Ausbildner:innen und eine neue Generation gut ausgebildeter Nachwuchskräfte. Hier zeigen wir, wie sie dies geschafft hat Beharrlichkeit und konsequente Prozesse Dass Désirées Idee Erfolg hatte, ist dem Engagement und der Stimmigkeit zu verdanken, mit der sie ihre Vision präsentierte. „Wenn Du andere begeistern kannst und gute Argumente hast, stehen bei Zühlke die Chancen für Dein Herzensprojekt gut“, sagt sie. Trotzdem war es ein Stück Arbeit: Zühlkes CEO befürwortete gleich Désirées Vorschlag, selbst auszubilden. Aber die Geschäftsleitung war zunächst uneins und erst nach sorgfältiger Abwägung der Vor- und Nachteile überzeugt. Mehrere Monate feilte Désirée an ihrem Pitch, um Lösungsansätze für erwartbare Herausforderungen aufzuzeigen. „Du brauchst die richtigen Argumente und auch ein bisschen Mut“, berichtet sie. Der größte Einwand waren die internen Kosten, denn das Ausbildungsangebot nimmt viel Zeit in Anspruch. Daher musste Désirée den langfristigen Eigenvorteil für Zühlke nachweisen. Die Lehre beginnt in der Regel im Alter von 15 oder 16 und dauert drei bis vier Jahre. Neben der Arbeit im Betrieb besuchen die Auszubildenden an ein bis zwei Tagen pro Woche die Berufsschule. Danach gilt es, den qualifizierten Nachwuchs im Unternehmen zu halten. „Wer hier gelernt hat, kennt sich bei Zühlke schon aus und ist gut vernetzt“, erklärt Désirée. „Dieser Personenkreis bleibt deshalb tendenziell länger im Unternehmen als die jungen Erwachsenen, die nach ihrem Studium bei uns einsteigen.“ Außerdem haben Fachkräfte im eigenen Ausbildungsbetrieb bessere Karrierechancen als in Fremdunternehmen – ein wichtiger Faktor für die Treue zum Arbeitgeber. Mit diesen Argumenten setzte sich Désirée beharrlich für die Lehrstellen ein. „Die Schweiz hat eine sehr niedrige Jugendarbeitslosenquote“, sagt sie. „Ich finde es richtig und wichtig, dass wir das einzigartige System der dualen Ausbildung in der Schweiz unterstützen. Das ist auch Teil unserer Verantwortung. Ein knappes Jahr später bekam sie grünes Licht und konnte die ersten Lernenden ins Unternehmen holen. Auszubildende von heute sind Führungskräfte von morgen Désirées Prognose bewahrheitete sich, und die positiven Auswirkungen waren von Anfang an spürbar. Die Ausbildung der nächsten Generation ist nämlich nicht selbstlos, sondern hat handfeste Vorteile für das Unternehmen. „Die jungen Leute tragen zu einem guten Arbeitsklima bei“, sagt Désirée. „Sie bringen neue Perspektiven und Ideen mit, und Du bekommst ein Gefühl dafür, wie die nachfolgende Generation ‚tickt‘.“ Außerdem gibt es unternehmensweit einen Dominoeffekt: Andere Mitarbeitende erhalten die Gelegenheit, als Ausbildner:in Führungserfahrung zu sammeln. Sie erwerben bei der Arbeit mit den jungen Menschen neue Skills und lernen, wie man diese Altersgruppe motiviert, anleitet und unterstützt. Die Zusammenarbeit mit Menschen, die vielleicht noch nie eine Büroumgebung erlebt, eine Software wie Outlook benutzt, geschweige denn eine Programmiersprache erlernt haben, ist zunächst einmal besonders. „Du brauchst eine Menge Geduld und Verständnis. Aber wenn Du mit den Lernenden zurechtkommst, fällt es Dir später leichter, Führungsverantwortung für qualifiziertes Personal zu übernehmen“, erklärt Désirée. Für sie sind die Ausbildner:innen der wichtigste Faktor: „Mit ihnen steht und fällt das Ausbildungsprogramm.“ Désirée pflegt den permanenten Kontakt und Austausch, damit das Projekt auf Kurs bleibt. Nachwuchstalente für die Schweiz Während ihrer Arbeit erwerben die Berufslernenden Erfahrung und Selbstverantwortung in einem professionellen, freundlichen Umfeld. Désirée erklärt, dass hierbei die besondere Arbeitskultur bei Zühlke eine große Rolle spielt, weil die Jugendlichen auf Augenhöhe angesprochen und gefördert werden. Das bereitet sie auf eine berufliche Karriere vor und baut Berührungsängste mit der Technologie- und Innovationsbranche ab. „Für den Nachwuchs ist das ein großartiger Einstieg ins Berufsleben,“ sagt Désirée, „und wir brauchen ja mehr junge Leute in unserer Branche.“ Weil sie von dieser Win-Win-Situation überzeugt war, engagierte sie sich konsequent für das Ausbildungsprogramm bei Zühlke. Alex Bögli, Managing Director und Member of the Executive Board sowie Partner bei Zühlke Schweiz, ist ihr dafür sehr dankbar. „Ich bin wirklich stolz darauf, dass wir mit unserem Lehrstellenprogramm einen Beitrag zur Ausbildung von Fachkräften in der Schweiz leisten“, sagt er. „Wir müssen junge, talentierte Menschen für unsere Branche gewinnen, und eine Ausbildung ist der perfekte Einstieg. Indem wir das duale Bildungssystem mittragen, helfen wir nicht nur dem Schweizer Arbeitsmarkt, sondern bekommen selbst wertvollen Input und bleiben am Ball.“ Auch Désirée nimmt einen Wandel wahr: „Meine Arbeit ist anders geworden“, sagt sie. „Digitalisierung und Outsourcing haben unseren Arbeitsmarkt verändert; wir müssen nachziehen und uns anpassen. Berufsausbildung ist etwas, das wir ständig im Auge behalten und weiter verbessern müssen, denn was heute noch gut funktioniert, passt vielleicht morgen nicht mehr.“ Im Moment steht aber fest: Désirées Initiative ist ein voller Erfolg – sowohl für Zühlke in der Schweiz als auch für den Unternehmensnachwuchs, der sich ganz hervorragend entwickelt. Möchtest du mehr über offene Lehrstellen bei uns erfahren? Starte deine Lehre bei Zühlke Mitarbeitende in diesem Artikel Désirée Lüscher HR Operations Specialist
People and Culture – “Vertrauen gegenüber Mitarbeitenden ist wichtiger als Präsenzmodelle“ Mehr erfahren