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“Frauen sorgen für mehr Diversität – sowohl im Team, als auch im Code”

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Wer Software Engineer werden will, muss nicht unbedingt einen Master in Computer Science haben. Dafür ist Sarah Hirsiger ein gutes Beispiel. Die promovierte Neuropsychologin hat Sport und Bewegungswissenschaften an der ETH in Zürich studiert. Heute arbeitet sie als Professional Software Engineer bei Zühlke.

Faszination von Daten und Netzwerken

Im Verlauf ihres Studiums konzentrierte Sarah sich auf das Gebiet der Neuropsychologie. „Mich hat die Erforschung der Zusammenhänge von Gehirn und Verhalten besonders interessiert“, sagt Sarah. Während eines studienbegleitenden Praktikums bekam sie erste Einblicke in die Auswertung von MRT-Aufnahmen und EEG-Daten. „Wir haben zum Beispiel das Gehirn von Schachspielern untersucht und Parameter der grauen und weißen Substanz von Menschen verglichen, die keine speziellen Fähigkeiten trainiert hatten.” Es habe sie damals schon beeindruckt, in welchem Ausmaß sich die Netzwerke und Strukturen des Gehirns mit Training, Konzentrationsübungen oder mit Meditation beeinflussen lassen, so die gebürtige Bernerin.

Mit Scripts die Auswertung vereinfachen

Der Themenschwerpunkt der Plastizität des Gehirns, also der Fähigkeit, sich zu verändern, begleitete sie auch während ihrer Promotion und in der Post-Doc-Forschung. Sarah untersuchte, wie sich die graue Substanz im Gehirn unter Einfluss von Drogen verändert und nach Absetzen wieder regenerieren kann. Besonders fasziniert war sie von der Möglichkeit, ihre Forschungsarbeit durch Programmieren zu vereinfachen. Sarah belegte vereinzelt Kurse in den Programmiersprachen Python, Java und Matlab. Jedoch fehlte die Zeit zu einer Vertiefung in diesem Bereich. 

„Schon für die MRT-Analysen hatte ich begonnen, Scripts zu schreiben, um Vorgänge automatisieren zu können”, sagt sie und erklärt: „Vor allem für Langzeitanalysen ist die Verkettung der Bildbearbeitungsschritte relativ aufwändig und besteht aus etlichen Registrations- und Transformationsschritten. Früher wurde viel per Hand ausgewertet, was fehleranfällig war und bei großen Samples auch zeitaufwändig.” 

Weiterbildung zum Software Engineer

2018 gab Sarah ihre Forschung als Post Doc auf, weil sie sich beruflich verändern wollte. Beim Women‘s Contact-Day lernte sie Zühlke kennen und war begeistert. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mit meinem Background die Chance bekomme, mich zum Software-Engineer weiterbilden zu können. Mir wurde jedoch versichert, dass ich fehlende Kenntnisse vor allem durch Motivation und Engagement wettmachen könne“, erinnert sich Sarah. Ihr wurde ein Graduate Programm angeboten, ein Praktikum, um die Grundlagen des Programmierens zu erlernen.

Software as Medical Device

Zwar konnte Sarah als inzwischen ausgebildeter Professional Software-Engineer ihr Wissen in Neuropsychologie noch nicht in ihrem neuen Arbeitsumfeld einbringen. Doch die Chancen, dies in Zukunft tun zu können, stehen gut. Zühlke möchte seine Expertise im Bereich Health Tech weiter ausbauen. Internes Wissen in Bereichen wie Biologie, Chemie und Medizin ist dabei sehr wichtig. Heute schon besitzt Zühlke umfassende Expertise beim Thema Software as Medical Device (SaMD). „Zwar existiert Software als Teil eines Medizinprodukts schon länger. Aber die Eigenheit von SaMD besteht darin, dass es sich wirklich nur um die Software handelt, die für die Diagnose oder zur Therapie benutzt wird, also ganz ohne Hardware“, erklärt Sarah.

Mehr Diversität – im Team und auch im Code

Ein spannendes Feld, auf das sie sich freut. Und sie ist der Meinung, dass sich mehr Frauen in technischen Berufen etablieren sollten. Frauen könnten genau so gut wie Männer programmieren. Sie beobachtet immer wieder, dass Frauen Diversität in ein Team bringen. Das gelte fürs Coding ebenso wie für soziale Aspekte. „Das weiß ich bei Zühlke sehr zu schätzen: Weder mein Geschlecht, mein Alter oder Familienstand waren jemals ein Thema. Im Gegenteil. Bei uns ist eine Aufbruchsstimmung zu spüren mit noch mehr Frauen in Führungspositionen, noch mehr Diversität.“ 

Women in Tech: „Mehr Risiko!”

Für ihre weiblichen Mitstreiter hat Sarah Hirsiger einen guten Karrieretipp: „Frauen würde ich zu mehr Mut und Risiko raten. Wir haben die Tendenz, uns kleiner zu machen als wir sind.“ Frauen neigten oft dazu, sich erst auf Jobausschreibungen zu melden, wenn sie Hundert Prozent der Qualifikationen besitzen. Dabei sei es sehr wichtig, mehr Frauen im Tech Bereich zu sehen. Sarah Hirsiger: „Wir brauchen weibliche Vorbilder, die als Inspiration für Karriereentscheidungen bei Mädchen dienen.“

Ansprechpartner für die Schweiz

Sarah Hirsiger

Professional Software Engineer

Sarah Hirsiger ist .NET Engineer und arbeitet seit April 2019 bei Zühlke. Nach ihrem Doktorat in Neuropsychologie hat sie zuletzt bei der Universität Zürich als Postdoktorandin im Bereich der Psychopharmakologie und Hirnforschung (Magnetresonanztomographie) gearbeitet. Mit ihrem analytischen Denkvermögen arbeitet sie sich schnell in neue Projekte ein und kann auf ihren Erfahrungen im Web- und .NET Bereich aufbauen. 

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