6 Minuten Lesezeit In unserer Blog-Serie «Tech Talks» widmen wir uns klar und stilvoll neuesten Trends und Entwicklungen, um die Fachwelt zu vernetzen und die gesamte Branche voranzubringen. Extended Reality gehört zu den vielversprechendsten Themen in der Branche. Sie hat das Potenzial, unseren Alltag völlig zu verändern. Was sollten junge Fachleute beachten, die in diesem Bereich tätig werden? Und wie könnte unser Leben in der Zukunft aussehen? Um diese und andere Fragen geht es in der dritten Folge der «Tech Talks», in der Bojan Jelača über wichtige Erkenntnisse aus seiner Arbeit als XR-Software Engineer bei Zühlke berichtet. Drei Aspekte von Extended Reality, die unser Leben wie einen Science-Fiction-Film aussehen lassen Extended Reality (XR) ist ein Konzept, das aus drei Komponenten besteht. Virtual Reality (VR) ist der Bereich, mit dem wir wahrscheinlich am besten vertraut sind. Ein Nutzer setzt sich ein Headset auf und findet sich in einer Welt der Interaktion wieder. Virtual Reality kommt heute vor allem in der Gaming-Branche zum Einsatz. Die zweite Komponente heisst Augmented Reality (AR). Darin verändern wir die Realität mithilfe unseres Telefons oder Tablets. Dazu reicht es teilweise schon, durch die Kamera unseres Geräts zu schauen und zusätzliche Objekte zu entdecken. Im Vergleich zur Virtual Reality gibt es hier recht wenig Interaktion. Augmented Reality wird hauptsächlich zu Präsentationszwecken genutzt. Die dritte und letzte Komponente ist eine Mischform aus VR und AR, die Mixed Reality. Der Nutzer setzt sich ein Headset auf, betritt aber keine virtuelle Welt. Im Sucher erscheinen zusätzliche Objekte, mit denen er interagieren kann. Aber auch Objekte interagieren mit ihrer Umwelt. Virtuelle Objekte werden auch als Hologramme bezeichnet. Hologramme interagieren entweder mit den Objekten um uns herum, oder wir interagieren mit ihnen. Die Mixed Reality findet innerhalb der Branche die breiteste Anwendung. Bereits heute programmieren wir Apps, die Extended Reality verwenden. Aber auch diese Technologie ist nicht autonom, im Hintergrund wird immer noch etwas anderes gebraucht. Extended Reality wird rasch immer beliebter, vor allem in Kombination mit Mobil- und Web-Apps. Die für die Extended Reality benötigten Geräte befinden sich noch immer in der Entwicklung, das gilt vor allem für deren Prozessoren. Aber da die Geräte immer dünner und leichter werden, könnten sie bald schon zum Alltag gehören. Dann wird unsere Welt zum Science-Fiction-Film. Und die Menschen werden sich ganz schnell daran gewöhnen. Mit diesen Geräten werden wir wieder interagieren wie früher. Ganz ohne Klicks und Pointer. Das heisst, dass die Lernkurve im Vergleich zu den Neunzigern, als die Menschen lernten, Computer zu bedienen, viel steiler sein wird. Wo und wie kann ich mehr zum Thema Extended Reality erfahren? Wenn man zu diesem Thema auf dem Laufenden bleiben will, gibt es Online-Communitys sowie einige Gruppen von IT-Entwicklern weltweit. Diese findet man normalerweise auf Facebook oder LinkedIn, es gibt aber auch einen sehr nützlichen Slack-Kanal. Die Community ist nicht groß, aber täglich kommen neue Mitglieder hinzu. Zühlke allein hat derzeit etwa 20 oder mehr Mitarbeitende in diesem Bereich. Wir halten regelmässige Sitzungen ab, um Informationen und Erfahrungen auszutauschen. Wir stehen im täglichen Kontakt und organisieren sogar einen jährlichen Event, an dem wir diskutieren und unser Wissen erweitern können. Was die persönliche Weiterbildung ganz allgemein betrifft, liegen noch viele interessante Dinge vor uns. Die Tatsache, dass wir uns einem Open-Source-Workflow und entsprechenden Lösungen annähern, finde ich faszinierend. Microsoft geht immer stärker in Richtung Open Source. Bis vor ein paar Jahren war das anders. Microsoft öffnet jetzt nicht nur .NET, sondern alle Technologien für die Open-Source-Community. Das ist eine gute Möglichkeit, Menschen die Chance zu geben, gemeinsam an Dingen zu arbeiten, die sie interessieren. So gelangt man auch gut an neue Ideen und Informationen. Aber Vorsicht! Man kann sich zwar auf eine Sache spezialisieren, behindert dadurch aber vielleicht seine Entwicklungschancen. Man kann seine Fähigkeiten auch in anderen Bereichen einsetzen wie der Animation oder der Erstellung visueller Komponenten für neue Technologien. Das liegt daran, dass die Grundsätze überall gleich sind: Was wir lernen, lässt sich in verschiedensten Bereichen anwenden. Und wenn wir die uns bekannten Grundsätze in verschiedenen Arbeitsfeldern nutzen, können wir uns – natürlich mit viel Zeit und Übung – in all diesen Bereichen zu Spezialisten entwickeln. Gute Ingenieurinnen und Ingenieure müssen unternehmerisch denken Ich liebe Computer seit meinem siebten Lebensjahr. Ich habe schon immer gerne damit herumgespielt und gelernt, wie alles funktioniert. Nur zu gamen, war mir nicht genug. Ich wollte verstehen, was hinter allem steckt. Gleichzeitig löse ich gerne Probleme. Immer wenn ich merke, dass ich oder andere mit einem Problem konfrontiert sind, versuche ich, alle gegebenen Faktoren zu berücksichtigen, um das Problem zu lösen. Das macht ja einen Ingenieur aus, dass man kleinere Komponenten zu einem großen Ganzen kombiniert. Manchmal muss man Kompromisse eingehen. Man kann nicht immer exakt das machen, was man gern möchte, weil es zu lange dauern würde. Wenn die Ressourcen beschränkt sind, muss man aus dem, was man hat, die optimale Lösung kreieren. Auch der Faktor Mensch stellt eine Einschränkung dar, da es sinnlos ist, etwas zu erschaffen, das niemand möchte. Deshalb muss man unternehmerisch denken, um voranzukommen. Das bedeutet, stetig neue Lösungen zu suchen und sich aus seiner Komfortzone herauszuwagen. Man kann das perfekte Produkt haben: Man braucht immer noch die richtige Zielgruppe dafür und muss es überzeugend vermarkten. Ansonsten wird ein Durchschnittsprodukt von schlechterer Qualität, das aber in einer tollen Aufmachung daherkommt, auf mehr Resonanz stossen. Soft Skills sind wirklich wichtig. Stelle Dir selbst jeweils folgende Fragen: Was genau würde mich an diesem Produkt interessieren? Was wird die Zielgruppe davon halten? Und dann spielt noch die Aufmachung eine Rolle und die Frage, wie man die Menschen überzeugt, das Produkt zu nutzen. Kommunikation ist der Schlüssel. Wenn es um Teamarbeit geht, sollte man immer versuchen, sich in die anderen hineinzuversetzen. Jeder hat einen anderen Blickwinkel, und wir können nur dann eine optimale Lösung finden, wenn wir alle Sichtweisen berücksichtigen. Wenn das ganze Team diese Philosophie vertritt, dann macht die Arbeit gleich viel mehr Spaß. Denn zwei Köpfe denken besser als einer. Hätte ich mir selbst als jungem Menschen einen Tipp geben können, wäre es wohl dieser gewesen: Nur ein guter Ingenieur zu sein, reicht nicht aus.
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