5 Minuten Lesezeit Wir setzen uns weltweit für begabte Studierende aus Entwicklungsländern. In Zusammenarbeit mit Aiducation International führen wir seit 2018 jährlich die Zühlke Innovation Academy in den Philippinen durch: In einer Woche bringen sechs Mentoren von Zühlke ca. 50 Studierenden Themen wie Innovation und Design Thinking näher, geben im 1:1 Studentenhilfe und fördern kulturellen Austausch. Zühlke führte im Rahmen einer Innovation Academy einen Workshop auf den Philippinen durch. Zusammen mit «Aiducation International Switzerland» und der lokalen Partnerorganisation «Pathways to Higher Education» unterrichteten Mentoren von Zühlke 42 Studenten und Studentinnen in Design Thinking. Ich befragte einen der Studenten, um zu erfahren, wie er die Woche erlebt hat. Was studierst du und an welcher Universität? Wie lange bist du schon Mitglied bei Pathways? Ich bin Gaststudent und studiere Elektrotechnik und Kommunikationstechnik im vierten Jahr am Diliman Campus der University of the Philippines. Früher habe ich einfach an Pathways-Programmen teilgenommen. Nun bin ich jedoch als ehrenamtliches Mitglied selbst Teil der Organisation. Warum ist die Arbeit von Pathways deiner Meinung nach wichtig? Ich denke, dass Pathways weniger wohlhabenden, aber vielversprechenden Studenten als Brücke dient, damit sie von Punkt A nach Punkt B gelangen können. Und zwar nicht nur hinsichtlich ihrer Bildung, sondern auch in ihrer persönlichen Entwicklung. Ich finde das sehr wichtig. Denn das ist genau die Studentenhilfe, die gebraucht wird. Warum hast du an dieser Academy teilgenommen? Mir ist die persönliche Weiterentwicklung sehr wichtig. Deshalb war die Zühlke Innovation Academy für mich eine wunderbare Gelegenheit, um Dinge zu lernen, mit denen ich mich wahrscheinlich nie an der Uni oder im alltäglichen Leben auseinandersetzen würde. Außerdem sah ich darin eine tolle Möglichkeit, neue Menschen zu treffen und neue Freundschaften zu schliessen. Ich habe mich damit also auf gewisse Weise in neues Terrain gewagt – die beste Gelegenheit für persönliche Weiterentwicklung. Wie ist dein Gesamteindruck von der ersten Zühlke Innovation Academy? Es war eine einmalige Erfahrung. Wenn Universitäten ähnlich aufgebaut wären wie die Academy, dann würde ich wahrscheinlich freiwillig auf meine Semesterferien verzichten. Der Unterricht war eine wunderbare Form der Studentenhilfe. Eine interaktive Kombination aus Spaß und Produktivität, die eine Lernatmosphäre schuf, in der man sich wie von allein neues Wissen aneignete. Wie unterscheidet sich diese Academy von anderen Academys? Ich habe bisher nur an einer anderen Academy teilgenommen, der SwissRe Academy. Deshalb werde ich einfach diese beiden vergleichen. Was den Inhalt betrifft, besteht der Hauptunterschied darin, dass die Zühlke Innovation Academy mehr auf innovatives Denken, Problemlösung und direkte Studentenhilfe ausgerichtet ist. Bei der SwissRe Academy werden eher betriebswirtschaftliche Aspekte behandelt. Ich habe mit beiden sehr gute Erfahrungen gemacht, aber die Zühlke Innovation Academy unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der SwissRe Academy. Ich denke, das liegt hauptsächlich an den Mentoren. Die meisten Mentoren der Zühlke Academy sind jünger als die der SwissRe Academy. Ich konnte beobachten, dass viele von uns Teilnehmenden sich aktiv mit den Mentoren austauschten. Wir konnten eine intensivere Beziehung zu ihnen aufbauen, waren weniger gehemmt und sahen und behandelten sie eher wie Freunde. Was hat dir an der Academy besonders gut gefallen? Neben den Mentoren gefiel mir besonders der Kerngedanke der Zühlke Innovation Academy selbst. Ich bin nämlich persönlich sehr daran interessiert, innovative Lösungen für verschiedene Probleme zu finden und umzusetzen. Es gibt mir das Gefühl, meinen Vorbildern, wie zum Beispiel Elon Musk, Steve Jobs und Nikola Tesla, einen Schritt näher zu kommen. Gab es auch Situationen, in denen du dich unwohl gefühlt hast? Was mir wirklich etwas Unbehagen bereitete, war zu Fehlern in der eigenen Arbeit stehen und unvollständige Lösungen mit all ihren Mängeln vorstellen zu müssen. Es ist kein schönes Gefühl, aber ich denke, wir konnten alle an der Academy lernen, wie wichtig es ist, offen mit Fehlern umzugehen. So nimmt das damit verbundene Unbehagen auch langsam ab. Welche Erkenntnisse nimmst du von dieser Academy mit? Neben der Lektion darüber, wie wichtig es ist, Fehler zu machen, nehme ich vor allem zwei Erkenntnisse mit: eine zum Thema Führungsfähigkeiten und die andere darüber, Dinge anders zu betrachten. Ich habe verschiedene Dinge über Führungsfähigkeiten gelernt, aber diese Lektion stach für mich heraus: Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, eine Person im Team zu haben, die die Führung übernimmt und darauf achtet, dass jeder aktiv im Projekt involviert ist – mit anderen Worten, dass keiner zurückbleibt. Denn ich denke, dass die Person, die die Führung übernimmt, sich schnell in der eigenen Rolle/Arbeit verlieren kann und so viel sie nur kann selbst erledigt, ohne zu bemerken, dass sie den Rest des Teams vergessen hat. Außerdem habe ich an der Academy gelernt, wie wichtig es ist, Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, den eigenen Blickwinkel zu erweitern. Das ist eine wichtige Lektion für mich, denn sie kann auf alles Mögliche übertragen werden. Möchtest du noch etwas anfügen? Ich möchte mich bei Pathways und Zühlke gerne für diese wunderbare Möglichkeit, Neues zu lernen und tolle Menschen kennenzulernen, bedanken. Ich werde mich immer gerne an diese Erfahrung erinnern; sie hat sich auf jeden Fall gelohnt.
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