6 Minuten Lesezeit Mit Insights von Mo Ramezanpoor Mobile Architect and Capability Lead london@zuhlke.com In diesem Artikel gehen wir auf die Bedeutung der mobilen Architektur ein. Aber definieren wir zunächst einmal, was mobile Architektur überhaupt ist. Was ist Mobile-Architektur? Die Architektur einer mobilen App ist die Grundvoraussetzung für den Erfolg einer App. Durch Verwendung bestimmter Technologien, Muster und Regeln entsteht eine App, die sowohl den geschäftlichen und gesetzlichen Anforderungen als auch den Branchenstandards entspricht. Eine gut durchdachte App-Architektur sollte nicht nur funktionale Anforderungen erfüllen, sondern auch Faktoren wie Benutzerschnittstelle, Konnektivität, Systemintegration, Verwendung von Sensoren und Nutzung von Daten berücksichtigen. Darüber hinaus kann eine solide Architektur für mobile Apps dazu beitragen, Entwicklungen zu beschleunigen und Skalierbarkeit in der Zukunft sicherzustellen. Mit einer soliden Architektur können Sie Ihre mobile App auf Erfolgskurs bringen. Aber was unterscheidet mobile Architektur von Systemarchitektur? Zwischen mobiler Architektur und Systemarchitektur differenzieren Mobile Architektur und Systemarchitektur sind zwei unterschiedliche Bereiche mit verschiedenen Merkmalen und Entwicklungsprozessen. In diesem Artikel beleuchten wir die Unterschiede zwischen diesen beiden Arten von Architektur und gehen dabei auf die spezifischen Merkmale und die Entwicklung einer mobilen Architektur ein. Dieses Grundverständnis ist entscheidend für alle, die erfolgreiche mobile Apps entwickeln wollen. Die Bedeutung von Datenschutz in der mobilen Architektur Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Architekturformen ist die Bedeutung des Datenschutzes für die mobile Architektur. Mobile Geräte haben Zugriff auf eine Fülle von persönlichen Informationen. Für Unternehmen ist es daher unerlässlich, geeignete Datenschutzvorkehrungen in ihre mobile Architektur zu integrieren. Eine schlecht konzipierte Architektur kann zu Missbrauch oder Diebstahl personenbezogener Daten führen. Ein abschreckendes Beispiel war die norwegische App zur Nachverfolgung von COVID-19-Kontaktpersonen. Das norwegische Institut für öffentliche Gesundheit musste die App vom Markt nehmen, weil die Architektur zum Schutz personenbezogener Daten ungeeignet war. Eine robuste Architektur hingegen, wie sie in der von Zühlke entworfenen und entwickelten britischen COVID-19-App zum Einsatz kam, kann die Daten der Benutzer schützen und ihnen die Kontrolle über die eigenen Daten geben. Die Bedeutung von Sicherheit in der mobilen Architektur Ein weiterer wichtiger Aspekt der mobilen Architektur ist Sicherheit. Dabei geht es nicht nur um den Schutz sensibler Daten und Benutzerinformationen, sondern auch darum, eine sichere Umgebung für die Interaktion der Benutzer mit Ihrer App zu schaffen. Mobile Apps haben immerhin Zugriff auf eine Fülle von personenbezogenen Daten. Ob Bankverbindungen oder persönliche Kontakte – Apps können eine wahre Fundgrube für sensible Daten sein. Und mit der wachsenden Zahl mobiler Apps steigen auch die Möglichkeiten für Hacker, Schwachstellen in der Architektur Ihrer App auszunutzen. Mit dem richtigen Ansatz können Sie jedoch Ihre Benutzer und Ihr Unternehmen vor möglichen Sicherheitsverletzungen schützen. Eine Strategie besteht in der Umsetzung eines Secure-Device-Konzepts, das eine robuste Architektur unterstützen kann. Indem Sie vertrauliche Daten, die an das Gerät des Benutzers gebunden sind, kryptografisch speichern und zum Entsperren eine biometrische Authentifizierung verlangen, können Sie Ihren Benutzern mehr Sicherheit bieten. In Bezug auf die Sicherheit mobiler Apps muss außerdem verstanden werden, dass der Code auf dem Gerät des Benutzers ausgeführt wird. Das bedeutet, dass böswillige Akteure den Code zurückentwickeln können, um Schwachstellen zu finden. Dieses Risiko können Sie zwar reduzieren, aber nicht vollständig ausschließen. Daher ist es wichtig, starke Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen und sich nicht auf das Prinzip „Security through obscurity“ zu verlassen. Kurz gesagt: Nehmen Sie die Sicherheit Ihrer mobilen App nicht auf die leichte Schulter. Indem Sie das Thema Sicherheit proaktiv angehen, können Sie Ihre Benutzer und Ihren Ruf vor möglichen Sicherheitsverletzungen schützen. Die Bedeutung von Skalierung und Verteilung in der mobilen Architektur Bei der Skalierung und Verteilung geht es darum, sicherzustellen, dass Ihre App eine wachsende Zahl von Benutzern und Anfragen bewältigen kann, ohne langsamer zu werden oder abzustürzen. Bei Web-Apps oder Backend-Diensten muss die durch zunehmende Benutzerzahlen wachsende Infrastruktur in der Architektur und Organisation einkalkuliert werden. Mobile Apps werden jedoch auf einzelnen Geräten installiert. Das bedeutet, jeder Benutzer bringt seine eigene „Infrastruktur“ mit und die App skaliert praktisch „kostenlos“. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Skalierung, wie etwa die Verwendung von maschinellem Lernen auf dem Gerät. Ein Beispiel ist die Fotos-App von Apple, welche die Daten des Benutzers verarbeiten kann, ohne sie zuerst an einen Server zu senden. Das trägt nicht nur zu mehr Datenschutz bei, sondern kann auch die Betriebskosten erheblich senken. Skalierung und Verteilung bedeutet aber nicht nur, dass die App eine große Anzahl von Benutzern bewältigen kann, sondern auch, dass die verschiedenen Funktionen der App nahtlos zusammenarbeiten. Oft werden die einzelnen Funktionen mobiler Apps von verschiedenen Teams entwickelt. Daher sollten Sie mithilfe von Governance-Tools sicherstellen, dass sich zum Schluss alles wie ein Puzzle zusammenfügt. Nur dann ist ein reibungsloses und angenehmes Benutzererlebnis gewährleistet und Sie ersparen sich gleichzeitig jede Menge Ärger wegen inkompatibler Funktionen. Die Herausforderungen der Entwicklung einer mobilen Architektur meistern Während Teams in der Backend-Entwicklung die Freiheit haben, verschiedene Technologien zu nutzen und Funktionen unabhängig voneinander zu entwickeln, bringt die Entwicklung einer mobilen Architektur einzigartige Herausforderungen mit sich. Hier müssen Teams dieselbe Programmiersprache, dasselbe Framework, dieselben UI-Komponenten und dieselben Netzwerk- und Datenspeicherungspraktiken anwenden, um Sicherheit und Konsistenz zu gewährleisten. Diese zusätzliche Komplexität lässt sich mit der einer „monolithischen“, also aus einem Stück bestehenden Architektur für ein großes System vergleichen. Darüber hinaus müssen mobile Apps eine kohärente Benutzeroberfläche und ein nahtloses Benutzererlebnis gewährleisten und in sich konsistent konzipiert sein. In diesem anspruchsvollen Balanceakt liegt der Schlüssel zur Entwicklung einer erfolgreichen mobilen App. Die Folgen einer mangelhaften mobilen Architektur Eine mangelhafte mobile Architektur kann katastrophale Konsequenzen für Ihre App haben und zu zahlreichen Problemen führen, die Leistung und Benutzererlebnis beeinträchtigen. So kann eine schlechte mobile Architektur eine Vielzahl von Fehlern nach sich ziehen, die eine Nutzung fast unmöglich machen, oder nur eine schleppende Veröffentlichung von Updates und Verbesserungen ermöglichen, was die Benutzer frustriert zurücklässt. Doch nicht nur das Benutzererlebnis leidet darunter. Eine mangelhafte mobile Architektur kann auch die Betriebs- und Wartungskosten in die Höhe treiben und Testing und Debugging fast unmöglich machen. Es mag verlockend sein, diese Probleme durch die Bereitstellung von mehr Ressourcen lösen zu wollen, wie etwa durch die Beauftragung von mehr Entwicklern oder die Nutzung von Low-Code-Lösungen. Oft sind dies jedoch nur Notlösungen, die das Problem auf lange Sicht eher verstärken als verbessern. Eine gute mobile Architektur hingegen vereinfacht und beschleunigt die Arbeit des Teams, verbessert die Kontrolle über die Arbeits- und Datenflüsse und ermöglicht effizienteres Testen. Außerdem kann sie sicherstellen, dass Ihre App für die Benutzer kontinuierlich skalierbar ist und zuverlässig funktioniert. Häufige Gründe für eine mangelhafte mobile Architektur Eine schlechte mobile Architektur ist oft das Ergebnis von Sparmaßnahmen und der Entscheidung für kurzfristige Ergebnisse statt für langfristige Nachhaltigkeit. Wenn Unternehmen sich nicht auf Design und Entwicklung konzentrieren, führt dies zu fragmentierten Infrastrukturen und Prozessen. Dies wiederum hat eine Anhäufung von technischen Schulden zur Folge, die im Laufe der Zeit „implodieren“ können. Zu einer guten Architektur gehört nicht nur der Aufbau der richtigen Infrastruktur und Prozesse, sondern auch die Investition in einen Wartungsplan und die Abstimmung der Geschäftsanforderungen auf die Architektur. Anstelle kurzfristiger Erfolge sollte ein ganzheitlicher Ansatz im Fokus stehen. Wenn Sie sich die Zeit nehmen, eine solide Grundlage zu schaffen, wird Ihre mobile App auch in Zukunft allen Herausforderungen standhalten und sich an die dynamische Landschaft der mobilen Entwicklung anpassen können. Fazit Die mobile Architektur ist ein entscheidender Aspekt bei der Entwicklung erfolgreicher mobiler Apps. Vom Verständnis der Unterschiede zwischen mobiler Architektur und Systemarchitektur bis hin zur Priorisierung von Datenschutz, Sicherheit und Skalierung – wichtig ist ein ganzheitlicher Ansatz für Design und Entwicklung. Eine gute Architektur entsteht jedoch nicht über Nacht. Sie erfordert Zeit, Mühe und die Verpflichtung zu langfristiger Nachhaltigkeit. Wenn Unternehmen sich auf Design und Entwicklung konzentrieren, können sie die Entwicklung einer mangelhaften Architektur vermeiden und stattdessen eine solide Grundlage für ihre zukunftsfähige mobile App schaffen. Mit dem richtigen Ansatz erstellen Sie eine App, die nicht nur Ihre Anforderungen erfüllt, sondern auch die Erwartungen der Benutzer übertrifft. Leitfaden: So bewerten Sie die Eignung Ihrer mobilen App-Architektur Stellen Sie sich vor, Sie haben gerade eine neue mobile App auf den Markt gebracht. Schon nach wenigen Wochen hagelt es Beschwerden von Usern über Abstürze und langsame Performance. Schnell wird klar: Das Problem liegt in der Architektur der App. Sie ist nicht in der Lage, den Umfang und die Komplexität der Funktionen, die Sie nach dem Launch ergänzt haben, zu bewältigen. Zum Artikel
Leitfaden: So bewerten Sie die Eignung Ihrer mobilen App-Architektur Stellen Sie sich vor, Sie haben gerade eine neue mobile App auf den Markt gebracht. Schon nach wenigen Wochen hagelt es Beschwerden von Usern über Abstürze und langsame Performance. Schnell wird klar: Das Problem liegt in der Architektur der App. Sie ist nicht in der Lage, den Umfang und die Komplexität der Funktionen, die Sie nach dem Launch ergänzt haben, zu bewältigen. Zum Artikel
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