Versicherungen

Insurance: Wie und wo Low-Code angewendet werden kann

Die Versicherungsbranche steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Getrieben von makroökonomischen Herausforderungen und rasanten technologischen Entwicklungen, müssen Versicherer agiler, innovativer und kundenorientierter handeln als je zuvor.

4 Minuten Lesezeit
Mit Insights von

Wirtschaftliche Unsicherheiten, technologische Fortschritte und demografische Veränderungen prägen die Branche und fordern ein hohes Maß an Flexibilität. Die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) und dem Internet der Dinge (IoT) revolutioniert die Art und Weise, wie Versicherer arbeiten und mit Kunden interagieren. Gleichzeitig zwingt der gesellschaftliche Wandel Versicherer dazu, ihre Angebote und Prozesse neu zu denken.

In diesem dynamischen Umfeld sind umfassende Lösungsansätze gefragt, die nicht nur einzelne Probleme adressieren, sondern eine ganzheitliche Transformation ermöglichen.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Um diesen Wandel erfolgreich zu gestalten, müssen Versicherer agiler werden und schneller auf neue Anforderungen reagieren können. Digitalisierung und Technologie spielen dabei eine zentrale Rolle. Zwei Szenarien zeigen exemplarisch, wie Low-Code-Plattformen die digitale Transformation unterstützen können.

Prozesse effizient automatisieren

Viele Geschäftsprozesse in der Versicherungsbranche sind noch manuell, zeitaufwendig und fehleranfällig. Von der Schadenbearbeitung bis zur Kundenkommunikation können zahlreiche Abläufe standardisiert und automatisiert werden. Dies reduziert nicht nur den manuellen Aufwand, sondern minimiert auch Fehler und sorgt für eine gleichbleibend hohe Qualität.

Agiles und strukturiertes Vorgehen in der Anforderungserhebung sowie ein Verständnis in Prozessoptimierung bilden die Grundlage zur Digitalisierung von Prozessen. Low-Code-Plattformen bieten hier eine flexible und leistungsstarke Möglichkeit, erhobene und definierte Workflows und Prozesse schnell zu automatisieren. Die Standardkomponenten einer Low-Code-Plattform unterstützen das Abbilden individueller Prozesse, so dass die im Unternehmen gelebten und etablierten Prozesse beibehalten oder optimiert werden können. Versicherer können durch die Vielseitigkeit einer Plattform effizienter auf Marktveränderungen reagieren und Prozesse direkt auf der Plattform optimieren, was die Time-to-Value erheblich verkürzt. Diese Flexibilität ist entscheidend in einer Branche, die ständigen Veränderungen unterliegt und in der Agilität ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist.

Durch die Automatisierung können Versicherer ihre Effizienz steigern und Betriebskosten senken. So wird die Prozessautomatisierung zu einem zentralen Bestandteil einer erfolgreichen digitalen Transformation.

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Einschränkungen durch Altsysteme überwinden

In etablierten Versicherungsunternehmen sind Altsysteme weit verbreitet. Sie sind starr, teuer in der Wartung und behindern die Anpassung an Marktveränderungen. Zudem erschweren sie die Einführung neuer Technologien, die für die Wettbewerbsfähigkeit entscheidend sind. Ein strukturiertes Vorgehen zur schrittweisen Modernisierung dieser Systeme ist daher unerlässlich.

Der erste Schritt ist eine umfassende Business-Analyse, die bestehende Systeme evaluiert und eine Modernisierungs-Roadmap erstellt. Agile Methoden spielen eine zentrale Rolle, um die Modernisierung in überschaubaren, flexiblen Schritten voranzutreiben. Best Practices der Softwareentwicklung stellen sicher, dass neue Lösungen qualitativ hochwertig und zukunftssicher sind. Dabei geht es nicht nur um sauberen Code, sondern auch um Nachhaltigkeit und Wartbarkeit.

Low-Code-Plattformen fungieren hier als Katalysator, indem sie die schnelle Entwicklung von Geschäftsanwendungen ermöglichen, die sich nahtlos in bestehende Systeme integrieren lassen. Ein weiterer Vorteil von Low-Code-Plattformen ist die drastische Reduzierung der Wartungsaufwände durch die Verwendung vorgefertigter, geprüfter Bausteine und die Homogenisierung der Applikationen. Regelmässige Updates der Plattform verhindern, dass diese Anwendungen zu neuen Altsystemen werden, die erneut abgelöst werden müssen.

Mit einem strukturierten Vorgehen zum Erfolg

Low-Code-Plattformen eignen sich besonders für Softwareprojekte, bei denen Effizienz und Geschwindigkeit im Vordergrund stehen und vorgefertigte Bausteine optimal eingesetzt werden können. Dazu gehören die Entwicklung von Standard- und Routineanwendungen, die Migration veralteter Plattformen wie Lotus Notes sowie die Digitalisierung papierbasierter oder mit Medienbrüchen durchsetzter Prozesse. Projekte mit engen Zeitplänen oder hohen Anforderungen an die Benutzerfreundlichkeit profitieren ebenfalls massiv von der Flexibilität und schnellen Implementierungsmöglichkeiten, die Low-Code bietet.

Der Erfolg solcher Vorhaben hängt jedoch maßgeblich von der Auswahl der richtigen Low-Code-Plattform ab. Bei Zühlke beginnt dieser Prozess mit einer detaillierten Analyse der Geschäftsanforderungen. Es ist unerlässlich, sowohl die IT-Bedürfnisse als auch die Anforderungen der Fachabteilungen umfassend zu berücksichtigen. Nur durch eine sorgfältige Auswahl der Plattform kann sichergestellt werden, dass die Implementierung den größtmöglichen Nutzen hinsichtlich Kosteneinsparungen und kürzerer Time-to-Value bietet.

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Fazit

Der erfolgreiche Wandel in der Versicherungsbranche erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Low-Code-Plattformen als Teil eines umfassenden Transformationsvorhabens eingesetzt werden können. Durch die Kombination von Business-Analyse, Customer Experience, Software Craftsmanship und agilen Methoden beim Einsatz einer Low-Code-Plattform können Versicherer Prozesse nachhaltig digitalisieren und ihre Systeme modernisieren, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Dieser Beitrag erschien erstmals im Rahmen des Versicherungsforums Leipzig 2024.

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