8 Minuten Lesezeit Mit Insights von Dunja Stanivukovic Lead Program Manager AI & Digital Transformation dunja.stanivukovic@zuehlke.com Andrija Ljubojevic Principal Software Engineering Consultant andrija.ljubojevic@zuehlke.com Unser Gehirn deutet Disruption häufig als Bedrohung. Auch bei der Einführung von KI kann dieser Reflex emotionale Reaktionen und damit Widerstände auslösen. Laut einer Studie von Gartner reichen die Reaktionen der Mitarbeitenden auf KI von Begeisterung bis zur Angst um den Arbeitsplatz. Die Herausforderung für Unternehmen liegt darin, diese Emotionen zu verstehen, Raum fürs Experimentieren zu schaffen und den Wandel so zu gestalten, dass neue Arbeitsweisen sicher erprobt und das volle Potenzial von KI erschlossen werden kann. „KI-Transformation löst ein ganzes Spektrum an Emotionen aus – von Skepsis und Angst bis hin zu Neugier und Begeisterung. Technologie ist hierbei nicht die echte Herausforderung. Die besteht darin, die Menschen auf dieser emotionalen Reise mitzunehmen und eine Brücke von den eingespielten Routinen der Gegenwart hin zu einer Zukunft zu bauen, in der das Arbeiten mit KI nicht nur akzeptiert, sondern erwartet wird.“Andrija Ljubojevic, Principal Software Engineering Consultant, Zühlke Aber wie kann man Mitarbeitende motivieren, KI verantwortlich und effektiv zu nutzen? Wie rüstet man sie mit den nötigen Skills, Erfahrungen und dem richtigen Mindset aus, um Vertrauen und Kompetenz aufzubauen? Und wie gestaltet man ein Umfeld, das Reibungspunkte minimiert und neue Verhaltensweisen langfristig fördert? AI in the workplace: das positive Potenzial Um Mitarbeitenden die Angst zu nehmen und ihnen zu helfen, neue Chancen zu erkennen, müssen wir aufzeigen, wie KI Menschen und Teams stärkt: Sie setzt Kapazitäten für Innovation frei: KI übernimmt repetitive Aufgaben und beschleunigt Iterationen – dadurch bleibt mehr Zeit für strategisches Denken und kreative Arbeit. KI fördert schnellere und bessere Entscheidungsfindung: Mit KI lassen sich Daten schneller analysieren – das ermöglicht fundiertere Entscheidungen in kürzerer Zeit. Sie steigert die Lerngeschwindigkeit: Tools wie Code-Copilots oder Designassistenten fördern kontinuierliches Lernen direkt im Arbeitsalltag. KI stärkt Vielfalt und Teilhabe: Die Zusammenarbeit in mehrsprachigen Teams wird erleichtert und Menschen mit Beeinträchtigungen können besser eingebunden werden. Wenn diese Vorteile mit einem auf den Menschen fokussierten Wandel kombiniert werden, wird KI nicht als Risiko, sondern als Hebel für sinnvolle Veränderung wahrgenommen. Das Switch-Modell: Reiter, Elefant, Pfad Die Brüder Chip und Dan Heath zeigen in ihrem Buch “Switch, Veränderungen wagen und dadurch gewinnen!”, dass man für erfolgreiche Transformationen drei Elemente braucht:den (inneren) rationalen „Reiter“, der klare Anweisungen befolgt,den (inneren) emotionalen „Elefant“, der tief empfundene Motivation braucht,und den „Pfad“, ein Umfeld, das so gestaltet werden muss, dass neue Verhaltensweisen zur Selbstverständlichkeit werden 1. Den Reiter anleiten Das Ziel klar kommunizieren Das Ziel klar kommunizieren Ein gemeinsames Verständnis des „Warum“ ist essenziell. Doch was oft fehlt, ist die kontinuierliche Kommunikation dieser Vision – damit alle die Richtung und angestrebten Ergebnisse verstehen und sich auch bei wechselnden Prioritäten daran orientieren können. Bei Zühlke nutzen wir eine Vielzahl an Kommunikationskanälen im Rahmen unserer Engagement-Strategie. In 1:1-Gesprächen, Management- und Team-Meetings, Newslettern, Townhalls, Knowledge Exchange Sessions und Team Offsites vermitteln wir kontinuierlich, warum KI für uns relevant ist. Und wie sie mit unserer Strategie, unseren Werten und unseren langfristigen Zielen zusammenhängt. Es ist uns wichtig, dass alle nicht nur die Tools verstehen, sondern auch den Sinn hinter der Transformation. Positive Ergebnisse sichtbar machen Positive Ergebnisse sichtbar machen Menschen orientieren sich intuitiv an bewährten Vorgehensweisen: sichtbare Erfolgsbeispiele nehmen ihnen die Unsicherheit und regen sie dazu an, ähnliche Ansätze im eigenen Arbeitsumfeld zu erproben. Bei Zühlke zeigen wir mit Ansätzen wie der Cybernetic Delivery Method™ (CDM) oder Projekten wie dem UNIQA KI-Chatbot konkret, wie KI-Mehrwert schafft. Solche Erfolgsgeschichten wirken ansteckend und zeigen, wie KI zu schnellerer Wertschöpfung und höherer Effizienz beiträgt. Die Folge: Andere Teams werden dazu angeregt, ähnliche Ansätze zu testen. Solche Effekte entstehen aber nicht über Nacht. Eine Dynamik ergibt sich erst dann, wenn eine Reihe solcher Erfolgsgeschichten zusammenkommt. Klare Handlungsanweisungen kommunizieren Klare Handlungsanweisungen kommunizieren Wenn Teams eine klare, schrittweise Anleitung zur Nutzung von KI-Tools erhalten, müssen sie nicht erst herumprobieren – sie können direkt loslegen und echte Fortschritte erzielen. Bei Zühlke führen wir gezielt Pilotprojekte zur KI-gestützten Delivery durch. Erfahrene Coaches begleiten unsere Teams dabei, KI-Tools durch praxisnahes Training, priorisierte Use Cases und die Integration neuer Arbeitsweisen in den täglichen Arbeitsablauf zu übernehmen. Für jedes Pilotprojekt stellen wir konkrete, wiederverwendbare Assets bereit (zum Beispiel maßgeschneiderte GPTs, Prompt-Bibliotheken, Automatisierungsskripte oder KI-gestützte Methoden zur Prototypenerstellung, Testautomatisierung und Architekturvalidierung). Diese Assets werden in einem zentralen Repository kontinuierlich weiterentwickelt, sodass sie leicht auffindbar und anpassbar sind. So können Teams bei Zühlke auf bewährte Praktiken aufbauen und KI-gestützte Verbesserungen im Rahmen ihrer täglichen Arbeit skalieren. Im Laufe dieses Prozesses haben wir gelernt: Der try–learn–adapt-Ansatz (ausprobieren, lernen, anpassen) braucht Zeit. Teams übernehmen neue Arbeitsweisen nicht von heute auf morgen. 2. Den Elefanten motivieren Emotionen ansprechen Emotionen ansprechen Emotionen bewegen Menschen zum Handeln. Wenn man ihnen aufzeigen kann, wie KI sie von monotonen Aufgaben entlastet, wird der Wandel persönlich relevant. Bei Zühlke verstehen wir KI als Wegbereiter für kreative und wertschöpfende Arbeit. Wir teilen gerne die Erfahrungen von Mitarbeitenden, bei denen KI langweilige Aufgaben überflüssig gemacht und so Freiräume für strategisches Denken oder den direkten Kontakt zum Kunden geschaffen hat. Dabei stellen wir stets den Mehrwert in den Vordergrund. Wandel in kleine Schritte übersetzen Wandel in kleine Schritte übersetzen Die Aufteilung von großen Transformationen in kleine, machbare Schritte nimmt Mitarbeitenden die Angst – so gewinnen der Wandel an Tempo. Erste Erfolge zeigen schnell Wirkung, das motiviert und stärkt das Vertrauen in den Prozess. So fühlt sich niemand überfordert – und der Nutzen wird von Anfang an spürbar. Bei Zühlke gestalten wir die Einführung von KI-gestützter Delivery in überschaubaren, modularen Schritten. Wir ermutigen unsere Teams, klein zu starten. Das kann eine einfache Lösung beinhalten, wie ein Custom GPT für Business Requirements, ein integriertes KI-Tool wie GitHub Copilot oder spontan erstellte High-Fidelity-Prototypen. Von dort aus skalieren wir, was funktioniert: Erfolgreiche Pilotprojekte werden weiterentwickelt, teamübergreifend geteilt und in breitere Workflows überführt – so verbreitet sich die Einführung von KI-Lösungen organisch im gesamten Unternehmen. Mitarbeitende weiterentwickeln Mitarbeitende weiterentwickeln Lernen durch Praxis: Von Offsite-Workshops über Wissenstransfers bis hin zu internen Ansprechpersonen und Communities zu KI – hier braucht es eine kollaborative Lernkultur mit Sicherheit und Vertrauen. Bei Zühlke bieten wir spezielle KI-Schulungsformate im Rahmen von Offsite-Veranstaltungen an, bei denen Teams durch praxisnahe Übungen gezielt ihre Fähigkeiten ausbauen und ihre KI-Kompetenz stärken. Über diese intensiven Lernformate hinaus fördern wir den kontinuierlichen Wissensaustausch – etwa durch vierteljährliche KI Knowledge Sharing Sessions und den Wissensaustausch durch Themenbotschafter:innen.So übertragen wir die Verantwortung für Wandel bewusst an diejenigen, die am nächsten dran sind, und stärken eine kollaborative Lernkultur. Unsere Expert:innen stehen zudem als zentrale Ansprechpersonen zur Verfügung. Das ermöglicht nicht nur schnellen Zugang zum Know-how, sondern schafft auch ein zusätzliches Sicherheitsgefühl für unsere Mitarbeitenden. 3. Den Pfad gestalten Das Umfeld anpassen Das Umfeld anpassen Der Weg für eine gelungene Transformation wird durch die passenden Richtlinien und Prozesse geebnet. Sie verhindern Reibungsverluste, bauen Ängste ab – und sorgen dafür, dass sich neues Verhalten sicher und selbstverständlich anfühlt. Bei Zühlke gestalten wir unser unternehmerisches Umfeld so, dass Veränderung leichtfällt. Unsere Responsible-AI-Richtlinie schafft Klarheit und gibt Mitarbeitenden verlässliche Leitplanken, um sicher mit KI zu experimentieren. Um unsere Sales- und Delivery-Teams bei der Umstellung auf diese neue Arbeitsweise zu unterstützen, stellen wir konkrete Hilfestellungen bereit – etwa zur Gesprächsführung mit Kunden über KI, zur Integration von KI-Klauseln in Verträgen sowie zu Best Practices und Anwendungsbeispielen.Angesichts der dynamischen Entwicklungen im KI-Bereich ist es schwierig, starre Vorgaben zu definieren. Deshalb entwickeln wir unsere Richtlinien kontinuierlich weiter. Neue Gewohnheiten schaffen Neue Gewohnheiten schaffen Routinen rund ums Experimentieren und den Austausch von Erfahrungen zu entwickeln, das macht Innovation zum Teamsport. Erfolge summieren sich, der Fortschritt wird beschleunigt und Mehrwert entfaltet sich im gesamten Unternehmen. Bei Zühlke verfügen wir über einen schlanken Prozess für Experimente mit KI-Tools: Durch erweiterte Lizenzen, transparentes Nutzungs-Tracking und strukturiertes Feedback. So wird aus dem Experimentieren eine gelebte Praxis. Denn: Was zur Gewohnheit wird, kostet keine Überwindung mehr. Wir ermutigen Teams, ihre Erfahrungen zu teilen – besonders dort, wo konkrete Lösungsideen für bestimmte Projektkontexte bereits Mehrwert schaffen. Natürlich ist es nicht immer leicht, alle zur aktiven Beteiligung zu bewegen – aber wir bleiben dran! “Rally the herd”: Kollektives Handeln fördern “Rally the herd”: Kollektives Handeln fördern Sichtbare Vorbilder beschleunigen den kulturellen Wandel: wenn Mitarbeitende sehen, dass Kolleg:innen erfolgreich mit KI arbeiten, steigt die Bereitschaft, es ihnen gleichzutun. Bei Zühlke machen wir gewünschtes Verhalten sichtbar, indem wir unsere „AI Champions“ auszeichnen – zum Beispiel durch öffentliche Anerkennung auf LinkedIn oder interne Preise. Zusätzlich führen wir Social-Media-Kampagnen durch, in denen Mitarbeitende zeigen, wie sie KI beruflich und privat nutzen – und machen den Wandel dadurch greif- und nahbar. Wo anfangen, wenn KI operationalisiert werden soll? Ein echter, dauerhafter Wandel beginnt und endet bei den Menschen. Die KI-Transformation ist nicht nur ein technisches Upgrade, sondern ein tiefgreifender Wandel in der Art und Weise, wie Menschen arbeiten, denken und fühlen. Führungskräfte müssen nicht nur die Verantwortung für den Erfolg der Werkzeuge übernehmen, sondern auch für die Bereitschaft und das Wohlergehen der Menschen, die sie einsetzen. Wenn KI erfolgreich ist, dann nicht, weil sie intelligent ist, sondern weil die Menschen bereit sind, sie zu nutzen. „ Technologische Durchbrüche stehen oft im Rampenlicht – doch am Ende entscheiden Menschen, ob eine Transformation gelingt. Ohne ein menschenzentriertes Change Management scheitert selbst die beste Lösung. “ Dunja Stanivukovic Lead Program Manager AI & Digital Transformation, Zühlke Deshalb: Change Management muss fester Bestandteil jeder KI-Strategie sein – nicht bloß ein Nachgedanke. Der erste Schritt? Nicht mit der Tech-Roadmap starten – sondern mit den Menschen. Das heißt: Realistisch bleiben: Lassen Sie sich nicht vom Hype blenden und gehen Sie pragmatisch an das Thema heran, sodass sowohl der greifbare Mehrwert als auch die emotionale Akzeptanz berücksichtigt werden. Das „Warum“ erklären: Machen Sie immer wieder den Sinn hinter der Veränderung deutlich. Zeigen Sie Ihren Mitarbeitenden, welchen persönlichen Mehrwert KI für sie bringt – etwa durch mehr Gestaltungsspielraum, spannendere Aufgaben und neue Entwicklungsperspektiven. Teams ausstatten: Setzen Sie auf Weiterbildung und praxisnahes Experimentieren, um Sicherheit und Skills zu stärken. Emotionen anerkennen: Begeisterung und Sorge gehören gleichermaßen dazu – nehmen Sie beides ernst, sprechen Sie offen darüber. Das baut Vertrauen auf und schafft Dynamik. Sind Sie bereit, den Menschen bei Ihrer KI-Reise in den Mittelpunkt zu stellen? Dann sprechen Sie uns an – und gestalten Sie mit uns zusammen die entscheidenden nächsten Schritte.
„ Technologische Durchbrüche stehen oft im Rampenlicht – doch am Ende entscheiden Menschen, ob eine Transformation gelingt. Ohne ein menschenzentriertes Change Management scheitert selbst die beste Lösung. “ Dunja Stanivukovic Lead Program Manager AI & Digital Transformation, Zühlke
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