5 Minuten Lesezeit Mit Insights von Jens von der Brelie Client Director & Partner Jens.vonderBrelie@zuehlke.com Gernot Trautmann Client Principal & Partner gernot.trautmann@zuehlke.com Was im B2C-Bereich längst Alltag ist, hält jetzt auch in der Industrie Einzug: digitale Apps und Services.Wo Hersteller früher vor allem Maschinen und Hardware in den Fokus rückten, setzen sie heute verstärkt auf digitale Lösungen, entwickeln individuelle Anwendungen oder nutzen bestehende Plattformen , um sich im Markt zu differenzieren, wiederkehrende Umsätze zu generieren, die Kundenbindung zu stärken und die Resilienz zu erhöhen.Doch Erfolg in der Industrie entsteht nicht allein durch den Launch einer App. Entscheidend ist, digitale Geschäftsmodelle konsequent mit einer zukunftsfähigen Unternehmensstrategie zu verzahnen.Trotz des Potenzials tun sich viele Industrieunternehmen schwer, mit der Digitalisierung Gewinne zu erzielen – zu hoch sind Entwicklungskosten und laufende Ausgaben. Warum lohnt es sich trotzdem, als Maschinen- oder Anlagenbauer den Weg hin zu digitalen Apps und Services einzuschlagen? Warum digitale Apps in der Industrie entwickeln? Digitale Apps in der Industrie sind längst mehr als nur nette Zusatzfunktionen. Sie bieten greifbaren Mehrwert – für Hersteller ebenso wie für Kunden:Datenbasierte Optimierung: Nutzen Sie Maschinendaten, um die Leistung gezielt zu verbessern und individuelle Innovationen zu beschleunigen.Stärkere Kundenbeziehungen: Verstehen Sie, wie Ihre Maschinen genutzt werden, und bieten Sie personalisierte Services, die die Kundenbindung steigern.Neue Monetarisierungsmodelle: Bieten Sie Funktionen on-demand oder per Pay-per-Use – so werden Premiumfunktionen attraktiver, zugänglicher und rentabler.Umsätze im Aftermarket: Verwandeln Sie Einmalverkäufe in langfristige Subscription-Business-Modelle – das erhöht Kundenfreundlichkeit und Resilienz.Ein Beispiel: Im Automobilsektor lassen sich Funktionen wie Sitzheizung bereits ab Werk einbauen, aber erst gegen Gebühr aktivieren. Volkswagen bietet sogar einen Autopiloten im Pay-per-Use-Modell an – Kund:innen sparen sich hohe Einstiegskosten und profitieren von maximaler Flexibilität. Dasselbe Prinzip lässt sich auf industrielle Anwendungen übertragen. Auch hier schaffen digitale Apps neue Einnahmequellen und stärken die Kundenbindung. „ Ohne Kundennutzen und eine klare Vertriebsstrategie liefern digitale Services nie die erwarteten Ergebnisse. “ Gernot Trautmann, Zühlke Client Principal & Partner Typische Stolpersteine: Warum Industrie-Apps oft scheitern Die Chancen sind groß – doch viele Unternehmen scheitern an der Umsetzung. Drei zentrale Fragen helfen, Fallstricke zu vermeiden:WHY: Architektur und Anwendungsfall passen nicht zusammenDie Softwarearchitektur muss zu den Geschäftszielen passen – und gleichzeitig skalierbar und wartbar bleiben. Eine flexible Architektur ist die Basis, um neue Funktionen effizient zu integrieren und die Betriebskosten im Griff zu behalten. Ebenso wichtig: das User Interface (UI). Es ist die Schnittstelle zwischen Mensch und Technologie – und entscheidet über die Nutzererfahrung. Intuitive Bedienung, 3D-Visualisierungen, Sprach- oder Gestensteuerung machen den Unterschied. Wenn Technologie und App-Design optimal zusammenspielen, entsteht ein skalierbares System, das mit Ihrem Geschäft wächst.WHO: Der Vertrieb ist nicht Subscription-readyDigitale Services erfordern neue Vertriebsmodelle. Viele Unternehmen starten, ohne ihr Vertriebsteam auf die Umstellung vorzubereiten – und vergessen dabei, dass sich Strategie und Angebot gemeinsam weiterentwickeln müssen. Eine Vertriebslinie, die auf digitale Services ausgerichtet ist, entscheidet über Marktzugang, Kostenstruktur und Umsatzpotenzial.WHAT: Kein klarer KundennutzenOft lösen digitale Services interne Probleme oder wirken wie ein nettes Extra – ohne echten Kundennutzen. Monetarisierung funktioniert nur, wenn die Funktionen für die Nutzenden einen echten Mehrwert bieten, für den sie bereit sind zu zahlen. Klären Sie vorab, welchen Nutzen der Service für Kund:innen und für Ihr Unternehmen bringt, definieren Sie eine klare Preisstrategie und stellen Sie sicher, dass das Angebot nachhaltige Einnahmen generiert. Ihre Projektanfrage: Wie können wir Sie unterstützen? Wir freuen uns über Ihr Interesse an einer Zusammenarbeit mit uns. Bitte senden Sie uns Ihre Projektanfrage zu und wir werden Sie umgehend kontaktieren. Mehr Informationen Erfolgreiche Geschäftsmodelle und Anwendungen in der Industrie Wer mit digitalen Apps im industriellen Umfeld erfolgreich sein will, muss auch das Geschäftsmodell neu denken. Der Wandel hin zum hybriden Anbieter aus Hardware und Software macht neue Erlösmodelle notwendig. Erfolgreiche Ansätze verknüpfen App-Entwicklung und Monetarisierung – zum Beispiel:Freemium-Modelle: Basisfunktionen sind kostenlos, Premium-Tools wie Predictive Maintenance Plattformen gibt’s via Subscription.Pay-per-Abrechnung: Kund:innen zahlen nur für die tatsächliche Nutzung (Pay-per-Use) oder das erzielte Ergebnis (Pay-per-Outcome) – das schafft Flexibilität und senkt Einstiegshürden.Modulare Upgrades: Grundfunktionen sind inklusive, Zusatzfunktionen wie Remote Monitoring oder Asset Tracking werden gezielt über eine App aktiviert.Service-Bundles: Hardware wird zusammen mit digitalen Services verkauft – das steigert die Effizienz und den Mehrwert.Diese Modelle eröffnen nicht nur wiederkehrende Einnahmen, sondern senken auch die Einstiegskosten. Kund:innen zahlen nur, was sie wirklich brauchen. Das führt zu höherer Akzeptanz, größerer Reichweite und langfristiger Rentabilität. „ Kundinnen und Kunden interessieren sich nicht für Ihre Produktionskosten – sie zahlen für den Mehrwert. “ Jens von der Brelie, Zühlke Client Director & Partner Co-Innovation & Monetarisierung: Das Rückgrat Ihres Erfolgs Erfolgreiche Monetarisierung braucht mehr als eine gute Idee – nämlich die richtigen Werkzeuge und Prozesse. Oft heißt das: Co-Innovation mit dem passenden Partner. Ein Beispiel: Der Monetarisierungscanvas des VDMA hilft Industrieunternehmen, tragfähige Lösungen zu entwickeln – und durch Value-based Pricing statt Cost-based Thinking echte Erlöse zu generieren. Vom ersten Moment an bringt es Technologie, Kundenbedürfnisse und Geschäftsziele in Einklang und dient als Richtschnur für wichtige Entscheidungen in den Bereichen Preisgestaltung, Infrastruktur und Bereitstellung. Mit seinem strukturierten, hypothesenbasierten Ansatz hilft der Canvas dabei, digitale Geschäftsideen aus der internen und der Kundenperspektive zu bewerten, um sicherzustellen, dass sie echten Wert und langfristige Rentabilität liefern.Bei Zühlke nutzen wir den Canvas regelmäßig in Workshops mit Produkt- und Projektteams, die noch unschlüssig sind, wie sie digitale oder hybride Services oder andere Angebote bewerten sollen. Unsere Erfahrung zeigt: Viele Teams haben kaum Erfahrung mit digitalen Services. Genau hier bringt Co-Innovation echten Mehrwert. Die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern und Kunden beschleunigt die Validierung von Ideen, das Testen von Geschäftsmodellen und die Weiterentwicklung von Funktionen – und erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit deutlich.Industrieunternehmen, die digitale Industrie-Apps mit Subscription-Modellen verbinden, werden zum Vorreiter. Aber der Weg zum Erfolg erfordert mehr als nur Technologie: Mindset, Organisation und Umsetzung müssen mitziehen. Egal ob noch ganz am Anfang oder mitten im Scaling – Zühlke unterstützt Industrieunternehmen dabei, digitale Services zu entwickeln, zu monetarisieren und erfolgreich zu skalieren.Sie möchten mehr erfahren – etwa zum VDMA Monetarisierungscanvas oder zur Einführung digitaler Services in der Industrie? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht. Kontaktieren Sie uns
„ Ohne Kundennutzen und eine klare Vertriebsstrategie liefern digitale Services nie die erwarteten Ergebnisse. “ Gernot Trautmann, Zühlke Client Principal & Partner
„ Kundinnen und Kunden interessieren sich nicht für Ihre Produktionskosten – sie zahlen für den Mehrwert. “ Jens von der Brelie, Zühlke Client Director & Partner
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