6 Minuten Lesezeit Mit Insights von Jan-Philipp Koch Principal Business Developer jan-philipp.koch@zuehlke.com Bei der Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft spielen Banken eine zentrale Rolle. Für die Finanzinstitute bedeutet dies eine immense Herausforderung und zugleich eine große Chance: Positionieren sie sich im Bereich Corporate Banking als Finanzierer und Enabler für die Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle und ressourcenschonender Produktionslinien, sichern sie sich entscheidende Wettbewerbsvorteile. Eine wichtige Rolle spielen Kooperationen mit Technologie- und Innovationsdienstleistern. Die EU-Taxonomie ist von zentraler Bedeutung für die Transformation der Wirtschaft und die Finanzierung nachhaltiger Unternehmen und Projekte. Die im Jahr 2020 in Kraft getretene Verordnung definiert verbindlich, was als nachhaltiges Wirtschaften gilt und ist Kerninstrument des EU-Aktionsplans „Sustainable Finance“. Nach diesem müssen Banken berichten, wie sich ihre Kredite und Investitionen auf die beschlossenen Klimaziele auswirken. Einige Banken haben sich auch selbst Net-Zero-Ziele gesetzt. Auf die Kreditinstitute kommen damit enorme Herausforderungen zu: Finanzierung Erneuerbarer-Energien-Projekte, einer nachhaltigen Lieferkette sowie weiterer umweltschonender Initiativen Investitionen in Firmen und Projekte, die einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und die Umwelt haben Die Aufnahme von ESG-Zielen in die Kreditvergabe und Investment-Entscheidungen Mindestens ebenso herausfordernd ist die EU-Taxonomie jedoch für die Firmenkunden der Banken. Schließlich müssen auch sie offenlegen, inwieweit ihre Finanzkennzahlen mit den Kriterien der Taxonomie übereinstimmen. Das Problem: Die Unternehmen können diese Informationen oftmals nicht in der geforderten Qualität liefern, weil ihnen die entsprechenden Daten fehlen. Sie können nicht belegen, welche CO2-Einsparungen ein neues Beleuchtungskonzept oder ein nachhaltiges Firmengebäude konkret bewirken. Dasselbe gilt für Maßnahmen im Hinblick auf die klimaneutrale Produktion, etwa den Kauf neuer intelligenter Maschinen. Die fehlende Quantifizierung ist nicht nur für die Firmen ein Problem, sondern auch für die Banken. Schließlich benötigen diese für die Kreditvergabe und das Risikocontrolling verlässliche Zahlen. Schlagkräftige Allianzen aus Banken, Innovationsexperten und Unternehmen: das Agieren in Ökosystemen Wege aus diesem Dilemma weisen Banken, die oftmals in Kooperation mit Technologieunternehmen und Innovationsexperten wie Zühlke – und damit in sogenannten Ökosystemen – ihre Kunden nicht nur bei der Finanzierung unterstützen, sondern sie ganzheitlich auf ihrem Weg zur Klimaneutralität begleiten. Sie positionieren sich als strategische Partner, die unter anderem bei der Erfassung und Auswertung der relevanten Daten mittels entsprechendem Expertenwissen, IoT-Technologien und Datenplattformen helfen. Damit werden sie nicht nur zu einem attraktiven Finanzierungspartner. Sie stellen auch sicher, dass sie Projekte finanzieren, die den Vorgaben der EU-Taxonomie entsprechen. Nicht zuletzt sammeln sie Daten, die hilfreich für die Bewertung weiterer Projekte sind. Ein Beispiel für eine schlagkräftige Zusammenarbeit mehrerer Partner in einem Ökosystem ist eine Kooperation der Deutschen Bank mit Microsoft, der Stadt Bad Hersfeld und dem Unternehmen Urban Lighting Innovations, die gemeinsam das städtische Beleuchtungskonzept optimieren. Dabei steuert die als Urban Intelligence-as-a-Service bezeichnete Technologie die Straßenbeleuchtung mit künstlicher Intelligenz. Sensoren sammeln Daten über das Wetter, den Verkehr und das Umgebungslicht und passen die Beleuchtung entsprechend an. Die Leuchten bestehen aus LEDs, die eine viel längere Lebensdauer haben als übliche Straßenlampen. Der erwartete Effekt laut der Deutschen Bank: Bad Hersfeld dürfte seinen Energieverbrauch um bis zu 90 Prozent senken – und den CO2-Fußabdruck erheblich verringern. Bei der Erstellung des Finanzierungskonzepts stand neben der innovativen Technologie insbesondere der Beitrag zur Erreichung der ESG-Ziele im Vordergrund. Gehen Sie Ihre Banking-Herausforderungen an. Wir helfen Ihnen dabei. ESG trifft Digitalisierung und Industrie 4.0 Auch bei Firmenkunden kann die Anwendung digitaler Technologien einen Großteil zur Erreichung der Klimaziele beitragen. Das gilt insbesondere für die Produktion. Laut der Studie „Klimaeffekte der Digitalisierung“ des Digitalverbands Bitkom lassen sich in diesem Wirtschaftsbereich bei einer beschleunigten Digitalisierung bis 2030 bis zu 64 Megatonnen CO2 einsparen – und 37 Megatonnen bei einem moderaten Digitalisierungstempo. Maßgeblich dafür sind laut Bitkom zum einen die Automatisierung in der Produktion, bei der Anlagen und Maschinen, Werkstücke und ihre Bauteile miteinander vernetzt sind und Prozesse selbstständig unter möglichst geringem Material- und Energieeinsatz ablaufen. Zum anderen sorgen virtuelle Abbilder (Digital Twins) von kompletten Produktions- und Betriebszyklen dafür, dass Verfahren zunächst am digitalen statt am realen Objekt getestet werden – so können massiv Material, Energie und Ressourcen gespart werden. Einige Firmen haben sich bereits auf diesen Weg gemacht: zum Beispiel das Siemens-Werk in Amberg, das auf dem Weltwirtschaftsforum als Leuchtturmprojekt vorgestellt wurde. Um bis 2026 das selbst gesetzte Net-Zero-Ziel zu erreichen, führt Siemens dort digitale Prozessanalysen und -messungen ein. Dadurch reduzierte die Fabrik ihre Treibhausgasemissionen in Scope 1 (direkte Emissionen) und Scope 2 (indirekte Emissionen, die zum Beispiel aufgrund eingekaufter Produkte entstanden sind) bereits um 69 Prozent. Zühlke verbindet einen Ökosystem-Approach mit Innovations- und Nachhaltigkeitskompetenz Zühlke hat in den vergangenen Monaten in zahlreichen Nachhaltigkeitsprojekten konkrete und messbare CO2-Einsparungen ermöglicht. Für IonField Systems, einen Anbieter für medizinische Produkte für die Laborforschung, analysierten die Experten von Zühlke die Produktökobilanz mit einem sogenannten Screening Life Cycle Assessment (LCA) nach ISO 14040. Dabei wird der gesamte Produktlebenszyklus – von der Produktion über die Verpackung, den Transport und die Nutzung bis zum Ende des Lebenszyklus – analysiert und so der CO2-Fußabdruck berechnet. Durch ein von Zühlke entwickeltes Vergleichstool kann IonField Systems darüber hinaus die LCA-Ergebnisse je nach Anwendungsfall und seiner Parameter anpassen. Dank der Zusammenarbeit mit Zühlke kann IonField Systems nun nachweisen, dass mithilfe ihrer Plasmareinigungstechnologie der CO2-Fußabdruck bei einem Großteil der Anwendungsfälle im Vergleich zu herkömmlichen Einwegmaterialien um 60 bis 90 Prozent reduziert wird. Zühlke hat auch die Hotspots der aktuellen Produktversion aufgezeigt, wodurch IonField System die nächste Generation von Plasmareinigungsgeräten noch nachhaltiger gestalten kann. Bei der Deutschen Bahn wurden im Rahmen eines gemeinsamen Projekts das Potenzial einer Green IT ermittelt, konkrete Maßnahmen abgeleitet und eine Green IT Community für die effiziente Umsetzung aufgebaut. Dem Projektteam aus Bahn und Zühlke gelang es, innerhalb von acht Wochen, die IT-Community zu stärken und sieben konkrete Maßnahmen für eine nachhaltige IT zu formulieren. Die Bahn hat die Ideen und die Begeisterung der eigenen Mitarbeiter:innen mit dem Green-IT-Fachwissen von Zühlke verbunden, um die eigenen Nachhaltigkeitsziele schneller zu erreichen. Auf Basis der positiven Projektergebnisse wurde im CIO-Board für die weitere Umsetzung der Green IT grünes Licht gegeben, um die identifizierten Maßnahmen umzusetzen und im Konzern auszurollen. „open:forum The Green Ecosystem“ der Commerzbank: Zühlke ist Partner der ersten Stunde Ganz konkret im Finanzsektor engagiert sich Zühlke im „open:forum The Green Ecosystem“ der Commerzbank, das erstmalig im Februar 2023 stattfand und sich unter anderem an die Firmenkunden der Bank richtete. Hier war Zühlke mit seinem Sustainability-Team als Partner der ersten Stunde dabei. Ein zentrales Thema war das zukunftsweisende Ineinandergreifen von Nachhaltigkeitszielen, Digitalisierung und Finanzierung. All diese Beispiele zeigen: In der Schnittstelle der Megatrends ESG, Digitalisierung und Industrie 4.0 entsteht ein ebenso anspruchsvolles wie chancenreiches Tätigkeitsfeld für Banken: die strategische Partnerschaft mit Industrieunternehmen, die positive Auswirkungen auf die Klimaschutzziele aller Beteiligten hat. Für Banken ist es wichtig, sich mit Pilotprojekten auf diesen Weg zu begeben, bevor sich die Firmenkunden, die dringend aktiv werden müssen, andere kompetente Kooperationspartner suchen. Kontakt an unseren anderen Standorten Deutschland Schweiz Singapur Großbritannien Ansprechpartner für Deutschland Jan-Philipp Koch Principal Business Developer Als Innovationspartner unterstützt Jan-Philipp Banken und andere Finanzdienstleistungsunternehmen bei der Entwicklung von datengetriebenen Geschäftsmodellen sowie digitalen Lösungen und Prozessen. Er bringt Erfahrungen als Berater aus einer Technologie- und Managementberatung mit und damit umfangreiche Kenntnisse in den Bereichen Data, Machine Learning und Blockchain. Kontakt jan-philipp.koch@zuehlke.com +49 61 967 775 41 82 Schreiben Sie uns eine Nachricht You must have JavaScript enabled to use this form. Vorname Nachname E-Mail Telefonnummer Message Absenden Bitte dieses Feld leer lassen Schreiben Sie uns eine Nachricht Vielen Dank für Ihre Nachricht. Ansprechpartner für die Schweiz Stefan Hirzel Managing Director Banking Schweiz Stefan Hirzel ist seit 2013 bei Zühlke, Partner und Leiter Banking Schweiz. Sein Fokus liegt auf der Kombination von Technologie, Business Value und Customer Experience. Mit seinem Team arbeitet er tagtäglich in Projekten daran, das Schweizer Banking mit Innovationen voranzubringen. Kontakt stefan.hirzel@zuehlke.com +41432166960 Schreiben Sie uns eine Nachricht You must have JavaScript enabled to use this form. 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Ansprechpartner für Großbritannien Myles Davidson Head of Sales Excellence UK & Partner Myles Davidson ist eine erfahrene Führungskraft für die digitale Transformation von Unternehmen und Produktinnovation. Er verfügt über beträchtliche Erfahrung in der Leitung von Geschäftsinitiativen auf lokaler und internationaler Ebene in einem komplexen und sich schnell verändernden Umfeld. Myles ist bekannt als vertrauenswürdiger Berater für Kunden auf C- und Vorstandsebene für strategische Fragen rund um Geschäftsinnovation und Technologie. Kontakt myles.davidson@zuhlke.com +44 20 7113 5325 Schreiben Sie uns eine Nachricht You must have JavaScript enabled to use this form. Vorname Nachname E-Mail Telefonnummer Message Absenden Bitte dieses Feld leer lassen Schreiben Sie uns eine Nachricht Vielen Dank für Ihre Nachricht.
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