Medizintechnik & Gesundheitsindustrie

CUTISS: Neue Hoffnung für Patienten durch Innovation in der Verbrennungs- und Rekonstruktionschirurgie

Patienten, die an großflächigen Hautverbrennungen, -verletzungen und -defekten leiden, sind in ihrer Lebensqualität oft stark beeinträchtigt. Die CUTISS AG – ein Spin-off der Universität Zürich (UZH)/Universitätskinderspital – hat es sich zum Ziel gesetzt, die Hautchirurgie auf die nächste Stufe zu heben und derzeitige Behandlungsmethoden mit dem innovativen Leitprodukt denovoSkin™ zu revolutionieren. Dabei handelt es sich um ein personalisiertes, biotechnologisch hergestelltes Hauttransplantat. Zühlke unterstützt CUTISS tatkräftig durch die Mitentwicklung eines automatisierten Herstellungsverfahrens für denovoSkin™.

  • Die Herstellung künstlicher Haut im Labor in einem vollständig in sich geschlossenen System auf Basis von Einwegprodukten ist ein Meilenstein und beweist die Machbarkeit der Vision von CUTISS.
  • Das System bietet Patient:innen und medizinischem Fachpersonal mehr Sicherheit, ermöglicht eine bessere Nutzung von Produktionsflächen, eine einfachere Wartung und die Reduktion der Kosten.
  • CUTISS und Zühlke setzen ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Ziel einer weiteren Optimierung des Herstellungsverfahrens von denovoSkin™ fort und schaffen so neue Hoffnung für Patient:innen, die große Mengen an Spenderhaut benötigen.

Personalisierte künstliche Haut für Verbrennungsopfer

Zühlke unterstützt Cutiss auf dem Weg zur Marktreife.

Schlüsselfaktor Automatisierung des Herstellungsprozesses

Heute kommt in der Hautchirurgie standardmäßig die sogenannte Eigenhauttransplantation mit Spalthaut (Split-Thickness Skin Graft, STSG) zum Einsatz. Dabei wird einem Patienten eine dünne Hautschicht von einer körpereigenen Spenderstelle entnommen und auf die Wunden aufgetragen. Für großflächige Wunden gibt es jedoch nicht genug eigene Spenderhaut, und eine Spalthauttransplantation führt häufig zur Bildung von stark beeinträchtigenden, bleibenden Narben.

CUTISS – ein Schweizer Life-Science-Start-up, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Hautchirurgie durch den Einsatz personalisierter, biotechnologisch hergestellter Hauttransplantate zu revolutionieren. Dadurch kann die Lebensqualität von Patienten aufgrund verringerter Narbenbildung verbessert werden. CUTISS entwickelte ein Verfahren zur biotechnologischen Herstellung von personalisierten, aus zwei Schichten (Epidermis und Dermis) bestehenden Hauttransplantaten, die ausgehend von einem nur briefmarkengroßen Stück Haut im Labor in großer Menge produziert werden können. Bei diesem automatisierten Verfahren werden erstmals Keratinozyten und Fibroblasten getrennt gesammelt, in vitro expandiert und im Anschluss zur Herstellung eines Hauttransplantats verwendet.

Für das Life-Science-Start-up ist die Umwandlung des derzeitigen manuellen biotechnologischen Herstellungsverfahrens in einen automatisierten Prozess ein wichtiger Erfolgsfaktor. Vor diesem Hintergrund startet 2018 die Zusammenarbeit zwischen CUTISS und Zühlke.

portrait photo of Daniela Marino, CEO Cutiss
„ Um die Skalierung zu meistern, brauchten wir einen zuverlässigen Partner vor Ort. Die Kooperation mit Zühlke war der Startschuss für unser bahnbrechendes Automatisierungsprogramm. “
Daniela Marino
CEO

Der erste Proof of Concept

Mit agilen Methoden und in interdisziplinären Teams führt Zühlke diverse Analysen durch und entwickelt in Zusammenarbeit mit CUTISS ein Konzept für einen vollständig automatisierten Produktionsprozess. Dazu kommt ein funktionierender Prototyp für die Zellisolierung – den ersten Schritt des Herstellungsverfahrens – inklusive sterilem Kunststoff-Disposable aus Schlauch- und Beutelset. Mit dem Proof of Concept kann die Machbarkeit der automatischen Zellisolierung aus Hautbiopsien in einem vollständig geschlossenen („closed loop“) System bewiesen werden – ein Meilenstein für CUTISS.

Nach einer umfangreichen Testphase beginnt Zühlke mit der Entwicklung der nächsten Generation des Zellisolierungssystems, inklusive neuem Einwegset mit intelligenter Probenbeschickung. Für ihr Projekt „Personalisierte künstliche Haut für Verbrennungsopfer“ erhalten CUTISS und Zühlke 2023 den Swiss Plastics Expo Award in der Kategorie „Engineering“.

portrait photo of Vincent Ronfard, CIO of Cutiss
„ Dank der Kooperation mit Zühlke haben wir bei CUTISS nun das entsprechende technische Know-how, um Innovationen im Bereich Gewebetherapie umzusetzen. “
Vincent Ronfard
CIO

Optimierte Produktionsflächen und geringere Kosten

Das vollständig geschlossene System auf Basis von Einwegartikeln ist ein Schlüsselelement bei der automatisierten Herstellung künstlicher Haut. Es bietet sowohl Patienten als auch medizinischem Fachpersonal mehr Sicherheit, ermöglicht eine bessere Nutzung der Produktionsflächen sowie eine einfachere Wartung und reduziert die Kosten.

Zühlke und CUTISS setzen ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort.