Die Unterstützung des Managements sichern und eine klare Vision formulieren
Ohne Sponsor auf oberster Ebene wird der Erfolg schwankend bleiben. Innovationsinitiativen starten stets mit einer klaren Vision und Transparenz bei allen weiteren Aspekten wie Festlegung von Zielen, Wertschöpfung, Messung des Erfolgs und Erhebung von Feedback.
Ein Erfolgsteam aufbauen und mit den richtigen Ressourcen ausstatten
Es ist entscheidend, allen Beteiligten siloübergreifend den vielfach komplexen Innovationsprozess lückenlos zu vermitteln und klar zu erläutern, wie jedes Team profitieren kann.
„Sind die Strukturen in Unternehmen ausreichend flexibel, lassen sich Silos überbrücken und für die teamübergreifende Kommunikation und Kooperation öffnen“, erklärt Noemi Rom, Head of Digital Consulting bei Zühlke Asia. „Ein einfacher, aber sehr erfolgreicher Ansatz ist eine gemeinsame Sprache, die alle einbezieht, damit Mitarbeitenden sich zusammensetzen und ihre Ziele abstimmen.“
Mit einem Umfeld, in dem begeisterte Mitarbeitende neue Tools und Verfahren ausprobieren und testen möchten, schaffen wir eine sichere Umgebung für das gemeinsame Lernen. Die Zukunft gehört Unternehmen, die in der Lage sind, sich schnell anzupassen. Schnell zu lernen, auch aus Fehlern, wird sich als wesentliche Kompetenz herauskristallisieren, um anstehende Herausforderungen zu bewältigen.
In Marktforschung investieren
Wer erfolgreiche Innovationen entwickeln möchte, kann nicht auf Kundenorientierung und Marktforschung verzichten. Es braucht ein echtes Problem, das es zu lösen gilt. Davon ausgehend können sich dann kundenorientiert Ideen entwickelt werden. Kunden können interne Stakeholder, Geschäftskunden, Buying Center usw. sein.
Grundlage der Forschung sind Daten, von denen ausgehend sich Wachstumschancen identifizieren und messbare Ziele festlegen lassen. Datengestützt vorzugehen heißt, klare Ziele festzulegen, den Nutzen einer Innovation für Kunden zu messen, innovative Lösungen zu entwickeln und den Erfolg zu beobachten.
Zühlke holt an allen wichtigen Kontaktpunkten Kunden-Feedback ein, das an das Management weitergeleitet wird. Für ein Unternehmen entwickelten wir eine Pilotgruppe mit einer Reihe von Feedback-Schleifen. Nach Übertragung des Projekts auf eine größere Zielgruppe hatten wir es bereits mit hilfreichen Erkenntnissen aus der Test-and-Learn-Phase mit der Pilotgruppe optimiert.
Zu einer Mentalität des kontinuierlichen Lernens motivieren
Mit der Förderung einer Wachstumsorientierung können Mitarbeitende ihre Furcht vor Fehlern leichter überwinden und sie durch kontinuierliches Lernen und Neugier ersetzen, damit sie planbare Risiken eingehen und Erfolge und Fehler gleichermaßen als Gelegenheiten zur Weiterentwicklung annehmen können. Schließlich sind Fehler im Grunde nur Gelegenheiten, um zu wachsen. Beispielsweise sollten Sie die Marktreaktionen nach einer Neuprodukteinführung im Sinne der kontinuierlichen Verbesserung unbedingt bei der nächsten Produkteinführung berücksichtigen.
Die DBS Bank ist ein Unternehmen, das für die Begeisterung für Innovation steht. Die Bank ist mit ihren digitalen Initiativen seit Einführung des ersten Geldautomaten in Singapur in den 1970er Jahren äußerst erfolgreich und wurde 2016 die erste rein mobile Bank Indiens. Harvard Business Publishing hat die „zweckgerichtete Transformation“ der Bank über Jahrzehnte hinweg untersucht – von der Erneuerung ihrer Systeme bis zur Weiterqualifizierung der Mitarbeitenden.
Radikale Innovation vom täglichen Geschäftsbetrieb trennen
Radikale Innovation wird oft als irrelevant für tägliche Aufgaben und kurzfristige Ziele erachtet, sodass sie bei Budget- oder Ressourcenengpässen Gefahr läuft, ins Abseits zu geraten. Um die Selbstverpflichtung zu Innovation dauerhaft abzusichern, können Sie für die Entwicklung bahnbrechender Ideen ein gesondertes Budget und einen eigenen Bereich zuordnen.
Unternehmen gründen dazu üblicherweise eine neue Organisation wie zum Beispiel ein Innovationslabor. Eine Alternative ist die externe Zusammenarbeit. Wie im Zusammenhang mit dem internen Innovationsnetzwerk erwähnt, können Sie mit anderen Partnern im Netzwerk eine neue Organisation gründen. So lässt sich die langfristige Verfolgung von Innovation leichter gewährleisten.
Änderungen mit Gleichgesinnten einführen
Kurbeln Sie die Innovationstätigkeit in Ihrem Unternehmen mit einer kleinen Gruppe aufgeschlossener Mitarbeitender an, um neue Ideen auszuloten und als Botschafter für Veränderung einzutreten.
„Bei dieser Art des Lernens in der Community lassen wir ausgewählte Mitarbeitende die Erfahrung neuer Sichtweisen auf die Welt machen und mit neuen Tools und Methoden experimentieren. Das geben sie weiter, sobald sie lernen und sich weiterentwickeln“, erläutert Noemi Rom. „Veränderung wird damit von oben befürwortet, kommt aber von unten.“
Eine weitere Möglichkeit, klein anzufangen, ist eine „Sandbox“, bei der Mitarbeitende ohne Furcht vor Konsequenzen scheitern dürfen. „Die Erlaubnis zum Scheitern muss dazugehören, wenn Mitarbeitende innovativ sein und Neues ausprobieren sollen. Nur so lernt man“, meint Noemi Rom. „Nachdem eine Idee überprüft wurde, kann sie ins Unternehmen übernommen und skaliert werden.“
In seinem Buch „Digitaldarwinismus: Das Überleben der Stärksten im Zeitalter der Disruption“ schreibt der Innovationsvordenker Tom Goodwin: „Am erfolgreichsten sind heute die Unternehmen, die den Mut haben, die Regeln infrage zu stellen und sich von anderen Annahmen ausgehend zu entwickeln … die dafür aber das nächste Paradigma statt das letzte heranziehen. Unternehmen, die versuchen, mit kleinen schrittweisen Veränderungen zu überleben, haben das Nachsehen gegenüber anderen, die auf radikale Innovation und Veränderung setzen.“