7 Minuten Lesezeit Mit Insights von Jack Fitzgerald Business Development Director - Retail jack.fitzgerald@zuhlke.com Einzelhandelsunternehmen müssen dringend ihre technische Architektur überarbeiten, um Schritt zu halten. Die Konzentration auf schlagzeilenträchtige Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) lenkt ab von grundlegenden Problemen in bestehenden IT-Umgebungen wie Datensilos, Altsystemen und Sicherheitsbedrohungen. Genau diese Probleme verhindern, dass das Potenzial von KI voll ausgeschöpft werden kann. Die wichtigsten IT-Systeme werden als „digitaler Kern“ eines Unternehmens bezeichnet. Sie speichern wichtige Daten, dienen als Entscheidungsgrundlage und werden täglich für wichtige Geschäftsprozesse genutzt. Viele Einzelhandelsunternehmen haben ihren digitalen Kern jedoch zu lange vernachlässigt und stehen deshalb jetzt vor neuen Herausforderungen. Vielen fehlt eine 360-Grad-Sicht auf Kunden und Lagerbestände. Dies liegt zum großen Teil daran, dass sie mit Altsystemen und unzusammenhängenden Datensätzen arbeiten müssen, die sie daran hindern, Kund:innen den bestmöglichen Service zu bieten. Gleichzeitig wird durch die Einführung neuer Produkte die Komplexität der ohnehin schon überforderten Systeme noch erhöht. Es ist zwar immer verlockend, sich auf das Neue zu konzentrieren, aber die Wahrheit ist, dass es unmöglich ist, das volle Potenzial von Technologien wie KI im Einzelhandel auszuschöpfen, ohne die Kernsysteme zu modernisieren. Um langfristig die größten Vorteile zu erzielen, ist es an der Zeit, nicht mehr dem Hype hinterherzulaufen, sondern sich auf das Wesentliche zu besinnen. Heute werden wir untersuchen, wie Sie dies tun und sich auf die Zukunft des Einzelhandels vorbereiten können, indem Sie sich auf Ihren digitalen Kern konzentrieren. Was ist die digitale Transformation im Einzelhandel? Die digitale Transformation des Einzelhandels bedeutet den Einsatz von Technologie zur radikalen Verbesserung der betrieblichen Effizienz, zur Steigerung des Umsatzes und zur Verbesserung der Customer Experience. Aktuell steht der Einzelhandel vor mehreren Herausforderungen, die diesen Aspekt mehr denn je in den Mittelpunkt gerückt haben. Die Branche hat sich auf Omnichannel als Standard umgestellt, was die Erwartungen der Kund:innen an Service und Erlebnis erhöht hat. Gleichzeitig ist eine breite Palette neuer Technologieprodukte auf den Markt gekommen. Jedes von ihnen erfüllt scheinbar alle Anforderungen eines modernen Einzelhandelsunternehmens, trägt aber in Wirklichkeit oft zu der zunehmenden Komplexität hinter den Kulissen bei. Diese Kombination aus sich wandelnden Märkten und neuen Technologien kann uns darüber hinwegtäuschen, dass die Grundlagen des Einzelhandels relativ einfach bleiben. Im Grunde muss jedes Einzelhandelsunternehmen drei Dinge erreichen: Verstehen, warum Menschen kaufen und was die Kundentreue fördert. Wissen, wer die besten Kunden sind, was sie mögen und was sie nicht mögen. Erkennen, wo der Bestand ist, was sich über welche Kanäle verkauft und warum. Doch aus verschiedenen Gründen tragen die derzeitigen IT-Systeme nicht dazu bei, diese wesentlichen Geschäftsfunktionen zu erfüllen. In vielen Fällen behindern sie die Unternehmen sogar aktiv. Kommt Ihnen das bekannt vor? Was verhindert einen wirksamen Wandel im Einzelhandel? Wahrscheinlich ist Ihnen klar, dass Sie mit einer soliden technischen Grundlage die interne Effizienz steigern, den Kundenservice verbessern und sich besser auf die Zukunft vorbereiten können. Warum also hat Ihr Unternehmen nicht in die Stärkung und Modernisierung dieses Fundaments investiert? Meiner Erfahrung nach könnte der Grund darin liegen, dass viele Einzelhandelsunternehmen ihren digitalen Kern gewohnheitsmäßig vernachlässigen und stattdessen einfach Flicken oder neue Lösungen hinzufügen, was zu unorganisierten, wenig hilfreichen und komplizierten Systemen führt. Dies geschieht einfach deshalb, weil die Triebkräfte für Veränderungen noch nicht stark genug waren. Veraltete Systeme funktionieren. Sie arbeiten hinter den Kulissen weiter. Sie erlauben es den Unternehmen, so weiterzumachen wie bisher... bis sie es nicht mehr tun. Jetzt aber erreichen wir den Wendepunkt, an dem komplexe IT-Systeme den Erfolg eher verhindern als fördern. Es gibt vor allem drei Dinge, die den Wandel im Einzelhandel verhindern: 1. Legacy IT 1. Legacy IT Das erste Problem sind die Altsysteme bzw. Legacy IT. Während einige ältere Technologien weiterhin funktionieren, sind viele zu einer Belastung geworden. Die Welt um das Unternehmen herum hat sich weiterentwickelt, was eine Vielzahl von Risiken in den Bereichen Cybersicherheit, Verbraucherdatenschutz, Geschäftskontinuität und Einhaltung von Vorschriften mit sich bringt. Außerdem ist die Wartung der veralteten Tools teuer. Diese Ineffizienz wirkt sich auch auf die Mitarbeiter:innen aus, die für ihre Arbeit mehrere Anwendungen verwenden müssen. Schließlich hindern Legacy-Produkte Einzelhandelsunternehmen daran, die enormen Größen-, Preis- und Flexibilitätsvorteile von Cloud-Technologien zu nutzen. 2. Technische Schulden 2. Technische Schulden Komplexe IT-Systeme bergen eine Menge technischer Schulden. Insbesondere die IT-Umgebungen des Einzelhandels sind oft unnötig kompliziert - das Ergebnis der Verwendung von Hot Fixes, Patches, Behelfslösungen und aufgeschraubter Software anstelle von Komplettlösungen. Diese technischen Schulden verursachen erhebliche Wartungskosten. 3. Monolithische Architektur 3. Monolithische Architektur Das Ergebnis jahrelanger Vernachlässigung ist oft eine monolithische Architektur, die für die moderne Geschäftswelt einfach nicht geeignet ist. Dies äußert sich auf verschiedene Weise: Datensilos, bei denen die Systeme nicht miteinander kommunizieren. Redundante Daten, die zu doppelter Arbeit führen und das Potenzial für Fehler bergen. Widersprüchliche Datenquellen, die die Effizienz, das Serviceniveau und die Kundenzufriedenheit beeinträchtigen. Diese Probleme führen zu einem grundsätzlichen Mangel an Vertrauen in die Daten, da die Qualität der Ergebnisse aufgrund von verzögerten Indikatoren und ungenauen historischen Informationen leidet. Wichtige Funktionen wie die Datenanalyse im Einkauf, Vertrieb und Prognosen sind im besten Fall unzuverlässig und im schlimmsten Fall irreführend. Ganz zu schweigen davon, dass die Implementierung von Innovationen wie KI oder digitalen Produktpässen unmöglich wird, wenn Ihr Umgang mit Daten nicht in Ordnung ist. Warum gerade jetzt? Die Kosten der Untätigkeit Zusammengenommen führen die oben genannten Probleme zu Nachteilen gegenüber agileren Wettbewerbern. Dies ist besonders kritisch in einer Zeit, in der sich die durchschnittlichen Gewinnmargen vor Steuern von britischen Einzelhandelsunternehmen seit 2016 halbiert haben. Dieser Trend zeigt wenig Anzeichen einer Verbesserung - zumindest auf kurze Sicht. Für viele sind die steigenden Kosten der Technologie und ein späterer Return of Invest (ROI) ein wesentlicher Grund dafür. Angesichts schmaler Margen, endloser neuer Technologien und externer Faktoren, die den Einzelhandel unter Druck setzen, sehen wir die Auswirkungen fehlerhafter IT-Systeme heute mehr denn je: Geringere Servicequalität, sinkende Umsätze und verpasste Upselling-Möglichkeiten, weil Kunden zur Konkurrenz abwandern. Steigende IT-Managementkosten für mehrere Systeme und die damit verbundenen Sicherheitsrisiken. Mangelnde Vorbereitung auf künftige Technologien, wodurch proaktivere Konkurrenten Wettbewerbsvorteile erzielen. Vielleicht haben Sie monolithische Systeme jahrelang geduldet, aber jetzt, da sie eine existenzielle Bedrohung für Ihr Unternehmen darstellen, ist es an der Zeit zu handeln. Was können Sie also tun, um die Dinge zu verbessern? Der Schlüssel zur Lösung der Kerntechnologien im Einzelhandel Der erste Schritt besteht darin, einen Business Case für Investitionen in den digitalen Kern zu erstellen. Erst wenn dieser vorhanden ist, kann ein Unternehmen einen echten Wandel vollziehen. Ein starker digitaler Kern verbindet wichtige Informationen wie Kundendaten und Bestandsmanagement, wodurch Einzelhandelsunternehmen wettbewerbsfähiger werden - und besser auf zukünftige Innovationen vorbereitet sind. Um den digitalen Kern zu stärken, müssen Sie sich auf drei Schlüsselbereiche konzentrieren: Aufbau von Datenpipelines zur Verknüpfung von Systemen, zur Überwindung von Silos und zur Schaffung einer einzigen „Source of Truth“. Modernisierung von Altsystemen, um die Sicherheitslage zu verbessern, Betriebs- und Wartungskosten zu sparen und von Cloud-Technologien zu profitieren. Verringern Sie technische Schulden, indem Sie die Komplexität beseitigen und alle geschäftskritischen Funktionen in dieselbe Umgebung bringen. Diese Grundlagen werden Sie sowohl in Ihren Geschäftsfunktionen als auch bei der Einführung moderner Technologien unterstützen. Wenn Sie es richtig anpacken, werden Sie von den Vorteilen, die sich daraus ergeben, profitieren: Sie erhalten einen Überblick über die Kunden und einen Echtzeit-Überblick über den Bestand. Sie können einen besseren Service anbieten und erhalten so zufriedenere Kunden. Sie erfüllen die zunehmenden gesetzlichen Anforderungen in Bezug auf wichtige Faktoren wie die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Sie reduzieren Sicherheitslücken. Sie sind in einer starken Position, um neue KI- und Datenlösungen effektiv und schnell zu nutzen. Case Study: So haben wir geholfen, die digitale Roadmap von Co-Op Funeralcare zu beschleunigen Zur Case Study Für die Zukunft gerüstet sein Laufende IT-Probleme sind für Einzelhandelsunternehmen zu einer existenziellen Bedrohung geworden. Daher sollten Sie sie als dringende Priorität angehen. Der Schlüssel liegt darin, einen Schritt zurückzutreten und der Flut an glänzender neuer Technologie zu widerstehen. Lassen Sie die digitalen Technologien reifen, während Sie Ihre Kernsysteme modernisieren und Ihre Umgebung darauf vorbereiten, das volle Potenzial der Innovationen im Einzelhandel auszuschöpfen. Suchen Sie sich erfahrene Partner, die Ihnen dabei helfen, die zugrunde liegenden technischen Probleme zu verstehen und zu lösen und ein vernetztes System aufzubauen, wobei Sie Continuous Delivery Methoden anwenden, um frühzeitig Mehrwert zu generieren. Sobald dieser Kern vorhanden ist, sind Sie gut positioniert, um die neuesten Technologien zu nutzen. Wir bei Zühlke haben mit Einzelhandelsunternehmen und Verbrauchermarken zusammengearbeitet, um ihre entscheidenden Systeme zu modernisieren. Wenn Sie bereit sind, eine mutige Entscheidung für Veränderungen zu treffen und Ihren digitalen Kern zu verbessern: Wir sind gerne für Sie da.