12 Minuten Lesezeit Mit Insights von Noemi Rom Head of Sustainability Transformation noemi.rom@zuehlke.com Der asiatische Innovationsboom lässt sich nicht leugnen und nimmt immer stärker Fahrt auf. Nach einem Bericht der International Data Corporation (IDC) werden 60 % der Marktführer im Asien-Pazifik-Raum (APAC) bis 2027 digitale Innovationprogramme einführen, um ihr geschäftliches Wachstum und die Flexibilität zu steigern. Die Harvard Business Review bestätigt diesen Trend mit dem Befund, dass Produkt- und Service-Innovationen für Unternehmen in APAC mittlerweile oberste Priorität haben. Asiatische Unternehmen maximieren in einem dynamischen Umfeld ihre Innovationstätigkeit, um ihre geschäftliche Resilienz und ihre globale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Statistiken zeigen jedoch, dass bis zu 95 % der Neuprodukte Fehlschläge sind. Misserfolge gehören zu Innovation dazu. Damit stellt sich die grundlegende Frage, was Unternehmen tun können, um Innovationen intelligenter zu entwickeln und ihre Erfolgsquote zu steigern. Dieser Beitrag stellt häufige Fallstricke für betriebliche Innovationen und Wege vor, Herausforderungen zu bewältigen und das Unternehmen erfolgreich zu transformieren. Innovationstrategien für neue Maßstäbe Innovation ist heute ein entscheidender Faktor für Unternehmen, um die Konkurrenz zu übertreffen, nachhaltig zu wachsen, die Rentabilität zu steigern und mehr Umsatz zu generieren. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, sind Innovationsprogramme in Unternehmen, die für eine dynamische Kultur sorgen, damit sich interne Ideen erfolgreich umsetzen lassen. Hier stellen wir eine Reihe von Ansätzen vor, die in Unternehmen zur Anwendung kommen. Innovationslabors Sie werden auch als Innovationszentren oder Design-Labors bezeichnet und erlauben es Unternehmen, neue Ideen in Zusammenarbeit mit externen Fachleuten und Stakeholdern zu sammeln und zu testen. Unternehmen können Innovationslabors z. B. mit einem gesonderten Team aus Design-, Forschungs- und Strategieexpert:innen aufbauen. Eine Reihe globaler Unternehmen hat Labors in Singapur eingerichtet, zu denen unter anderem der Launchpad der Bank Julius Bär, das Bank of China Innovation Lab, das Singapore Technology Centre von Dyson und Novartis Biome Singapore zählen. Corporate Venturing Viele Traditionsunternehmen bleiben der Zeit durch Corporate Venturing voraus. Hierbei werden Start-ups, die Produkte oder Services jenseits der aktuellen Portfolios etablierter Unternehmen entwickeln, finanziell unterstützt, übernommen, gegründet oder als Partner eingebunden. Dem Economic Development Board (EDB) in Singapur zufolge hat die weltweite Start-up-Branche einen Wert von mehr als 3 Bio. USD generiert. Großunternehmen, aber auch die Start-ups selbst können davon in Form von Partnerschaften profitieren. Etablierte Unternehmen wie Toyota, Samsung oder Alibaba haben die Vorteile der Zusammenarbeit mit Deeptech-Start-ups für den Zugang zu neuen Technologien, Prototypen und Geschäftsmodellen bereits erkannt. Investitionswert: Unternehmen suchen weltweit systematisch nach Start-ups mit den gewünschten Kernkompetenzen. Mit der Bereitstellung von Risikokapital für Start-ups mit hohem Wachstumspotenzial können Unternehmen Anteile an diesen Firmen erwerben. Laut Global Corporate Venturing beliefen sich die weltweiten Risikokapitaltransaktionen etablierter Unternehmen im Jahr 2022 auf 192 Mrd. USD. Durchschnittlicher Zeitrahmen: Corporate Venturing hat im Allgemeinen eine Laufzeit von zwei Jahren. Nach einem Bericht von IESE durchläuft das Corporate Venturing drei Phasen – Auswahl, Zusammenarbeit und Wertintegration in die Dachgesellschaft –, wobei die letzte mit bis zu 16 Monaten üblicherweise am meisten Zeit beansprucht. Hauptvorteile: Unternehmen mit vier oder mehr Firmen im Portfolio verdoppeln laut EDB gegenüber anderen Unternehmen die Wahrscheinlichkeit, ihre Rendite mindestens zu verfünffachen. Weitere Vorteile sind die Erschließung neuer Märkte, die Diversifizierung der Umsatzquellen und der Aufbau von Kapazitäten, mit denen sie ihre Zukunft sichern. Corporate Venture Building Diese Option gilt als einer der schnellsten Wege zu Innovation. Statt mit externen Partnern zusammenzuarbeiten, nutzen Unternehmen in diesem Fall bestehende Ressourcen, um für eine Innovationsidee ein Start-up-Team zu gründen. Ein Beispiel dafür ist Google, das 2010 sein internes Software-Start-up Niantic gründete. Fünf Jahre später wurde Niantic unabhängig und stieg schließlich selbst in das Übernahme- und Investitionsgeschäft ein. Investitionswert: Jedes Unternehmen hat spezielle finanzielle Erfordernisse. So haben Technik-Start-ups durch Open Source und cloudbasierte Tools häufig einen eher niedrigen Finanzbedarf. Die Spannbreite ist groß und reicht von wenigen Tausend Dollar bis zu jeder Summe, die der Investor zahlen kann. Durchschnittlicher Zeitrahmen: Ein Team kann je nach bestehenden Ressourcen innerhalb einiger Monate aufgebaut worden. Ideen zu testen beansprucht mehr Zeit, da hier nach dem Test-and-Learn-Prinzip verfahren wird. Hauptvorteile: Bei dieser Strategie entfällt nicht nur bürokratischer Aufwand – es ist auch sichergestellt, dass sich alle Schritte an den Zielen des Unternehmens orientieren. Da die Innovationsmaßnahmen durch interne Ressourcen und Vernetzung getragen werden, verläuft der Prozess schneller und reibungsloser. Übernahmen Unternehmen investieren nicht mehr nur einfach in Start-ups, um durch den Ausbau der Wertschöpfungskette Wettbewerbsvorteile zu erzielen, sondern erwerben Beteiligungen oder übernehmen sie ganz. Manche Unternehmen erwerben Minderheitsbeteiligungen, um ihr Know-how zu erweitern. Andere entscheiden sich für Komplettübernahmen, um die Kernkompetenzen der neuen Ressourcen in den täglichen Geschäftsbetrieb zu integrieren. Das Versicherungstech-Unternehmen bolttech mit Sitz in Singapur hat seine Marktpräsenz und Kompetenz mit einer Mehrheitsbeteiligung an der indonesischen Risikomanagement- und Versicherungsfirma PT Axle Asia ausgebaut. Ein Beispiel für eine vollständige Übernahme ist das südostasiatische Immobilientech-Unternehmen PropertyGuru, das kürzlich das Tech-Start-up für Haushaltshilfen Sendhelper übernommen hat. Investitionswert: Fusionen und Übernahmen (M&A) versetzen Unternehmen in die Lage, durch den Zugang zu neuen Technologien zügig Innovationen zu entwickeln. Auch wenn das M&A-Volumen im Asien-Pazifikraum 2022 auf 1 Bio. USD fiel, dürften grenzüberschreitende M&A-Transaktionen in Asien laut Bloomberg trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen in den nächsten Monaten wieder zunehmen. Durchschnittlicher Zeitrahmen: Mindestens sechs Monate bis zu mehreren Jahren. Bei transatlantischen Transaktionen dauert die behördliche Genehmigung aufgrund der verschiedenen Vorschriften länger. Hauptvorteile: Mit M&A können Unternehmen neue Technologien in ihre Forschung und Entwicklung aufnehmen, um neue Produkte und Services zu entwickeln. Darüber hinaus fördern M&A die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Ideen und Kenntnisse. Die unterschiedlichen Typen von Unternehmensinnovation Um zu verstehen, warum Innovationen in Unternehmen fehlschlagen, muss zuallererst zwischen zwei Typen von Innovation unterschieden werden: 1. Inkrementelle Innovation Konservativen Akteuren dürfte es nicht weiter schwerfallen, inkrementelle Innovation mit ihren geringen Risiken und dem kleinen Investitionsbedarf zu akzeptieren. Es handelt sich um berechenbare Innovationen, die sich über kleine Anpassungen bestehender Prozesse und Strukturen unkompliziert skalieren lassen. Inkrementelle Innovation legt den strategischen Schwerpunkt auf die Optimierung bestehender Prozesse und Anwendungen durch graduelle Verbesserungen, um Abläufe reibungsloser und benutzerfreundlicher zu gestalten. Da sie spezifische Probleme behebt und greifbare Vorteile bietet, wird inkrementelle Innovation vielfach ohne Weiteres akzeptiert und von Nutzer:innen angenommen. Unternehmen können mit diesem Ansatz ihren Wettbewerbsvorteil ausbauen, die Leistung optimieren und auf diese Weise Wachstum und Rentabilität allgemein und langfristig steigern. 2. Radikale Innovation Das Whitepaper von Zühlke zu radikaler Innovation zeigt auf, dass über 90 % der Befragten radikale Innovation für die Zukunftsfähigkeit ihrer Unternehmen für unverzichtbar halten. Diese Art der Innovation bringt jedoch ein hohes Risiko und einen großen Investitionsbedarf mit sich und setzt dafür grundlegende Veränderungen der aktuellen Gegebenheiten voraus. Radikale Innovation hat mit Investitionen über fünf bis zehn Jahre einen wesentlich ausgedehnteren Zeithorizont und setzt langfristige Unterstützung voraus. Auch wenn in den ersten zehn Jahren wenig Ergebnisse zu erwarten sind, gilt es, vom Projekt überzeugt zu bleiben und es weiter zu fördern. Die beiden Typen von Innovation setzen jeweils eine andere Organisation, unterschiedliche Aufgaben und abweichende Leistungskennzahlen und Kapazitäten voraus. Inkrementelle Innovation verlangt beispielsweise vielfach ein sicheres, planbares Umfeld, etablierte Prozesse und Kosteneffizienz. Radikale Innovation braucht dagegen mehr Flexibilität und Forschung, mit einem Schwerpunkt auf Experimenten und der Gewinnung neuer Erkenntnisse. Ein Beispiel für radikale Innovation ist Grab, das mit seinen On-Demand-Mitfahrservices den öffentlichen Transport in Südostasien transformiert hat. Davon ausgehend ist die Lösung in die Bereiche Restaurant- und Supermarktlieferungen und Finanzdienstleistungen wie z. B. Versicherungen expandiert und so zu einer Super-App avanciert. Mit der grundlegenden Weiterentwicklung über den ursprünglichen Nutzen der Mitfahrgelegenheiten hinaus hat Grab erfolgreich den südostasiatischen Markt erobert. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten konzentrieren sich Unternehmen unter Umständen auf die inkrementelle Innovation, um die Kosteneffizienz zu steigern und finanzielle Sicherheit zu gewährleisten. Geben sie die radikale Innovation auf, verzichten sie jedoch auch auf ihren Wettbewerbsvorsprung und langfristiges Wachstum. Voraussetzung für den geschäftlichen Erfolg ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den beiden Arten von Innovation. Wie radikale Innovation gelingt Vollständige Studie herunterladen Warum schlagen Innovationen in Unternehmen fehl? Keine klare Kundenorientierung Mangelnde Kundenorientierung kann zu Innovationen führen, die auf dem Papier gut aussehen, in der Praxis aber am tatsächlichen Kundenbedarf vorbeigehen. Für den Tech-Manager und Unternehmer Scott Arpajian ist dies einer der Hauptgründe, aus denen radikale Innovation misslingt. „Mangelnde Marktkenntnis ist einer der schwerwiegendsten Innovationsfehler, die einem Unternehmen unterlaufen können“, warnt er. „Der Fehlschlag wird außerdem erst bemerkt, wenn das Produkt schon auf dem Markt ist.“ Wie kommt es dazu? Es besteht das Risiko, dass eine Innovation aus der Idee eines Mitarbeiters oder einem vermeintlichen Problem hervorgeht, das nicht auf seinen Realitätsgehalt geprüft wurde. Deshalb ist Marktforschung vor der Entwicklung von Produkten und Lösungen unverzichtbar, denn nur so lässt sich herausfinden, ob es sich lohnt, ein Problem zu lösen. Fehlausrichtung von Risiko und Strategie Erfolgreiche radikale Innovationsstrategien setzen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen effektivem Risikomanagement und strategischer Ausrichtung voraus. Unternehmen haben möglicherweise Schwierigkeiten, potenzielle Risiken zu erkennen und zu steuern und zugleich sicherzustellen, dass Innovationsinitiativen gut auf die übergeordneten Ziele und die Vision des Unternehmens abgestimmt sind. Ohne einen koordinierten Ansatz bleibt das Vorgehen unter Umständen bruchstückhaft, sodass bei radikalen Innovationen erhebliches Potenzial verschenkt wird. Fehlende Einbindung aller Stakeholder Moderne Unternehmen arbeiten üblicherweise in Silos, die die klare Kommunikation und den Austausch zwischen den Abteilungen behindern. Für radikale Innovation müssen Silos aufgelöst werden, die die Kommunikation und den Austausch zwischen Abteilungen blockieren. Nur so können alle zugehörigen Stakeholder ihr Know-how einbringen und neue, ungelöste Herausforderungen in Angriff nehmen. Zühlke empfiehlt einen durchlässigen Ansatz, der den freien Fluss von Ideen und Informationen erlaubt. Innovation kennt keine Grenzen und darf nicht auf einzelne Silos beschränkt bleiben. Beteiligte müssen siloübergreifend einen vollständigen Überblick erhalten und voneinander lernen. Widerstand gegen Veränderungen Innovation bedeutet definitionsgemäß Umbruch und stößt damit bei risiko- und fehlerscheuen Personen auf Ablehnung. Je radikaler eine Innovation ist, desto weniger scheint sie mit dem bestehenden Geschäft und der aktuellen Tätigkeit der Mitarbeitenden oder des Unternehmens zu tun zu haben – und desto stärker fällt der Widerstand gegen sie aus. Zukunftsforscherin Diana Wu weist in einem Bericht der Harvard Business Review auf die Bedeutung von Weitblick hin. „Die meisten Unternehmen funktionieren so, dass sie den Mitarbeitenden Scheuklappen aufsetzen, damit sie sich auf die zugewiesenen Aufgaben konzentrieren und möglichst produktiv arbeiten. Das birgt, sobald es zu Umbrüchen kommt, enorme Risiken“, berichtet sie. „Unternehmen mit Personal, das sich keine andere Zukunft vorstellen kann und keine Zeit hat, darüber nachzudenken, rosten ein.“ Furcht vor Fehlern Eng mit dem Widerstand gegen Veränderungen verwandt ist die Furcht vor Fehlern bei Experimenten mit Neuem, das noch nicht getestet wurde. Wer Angst vor Misserfolg hat, wird mit weniger Wahrscheinlichkeit Risiken eingehen oder neue Ideen verfolgen und so seine Kreativität beschneiden. Fehler können bei der Entwicklung von Innovationen jedoch äußerst lehrreich sein. Fahrplan für erfolgreiche Innovation Wie können Unternehmen erfolgreicher innovativ sein? Es gibt zwar kein Patentrezept, aber wir haben ausgehend von unseren Erfahrungen eine Reihe von Tipps zusammengestellt, die als Orientierung für Innovationsinitiativen dienen können. Die Unterstützung des Managements sichern und eine klare Vision formulieren Ohne Sponsor auf oberster Ebene wird der Erfolg schwankend bleiben. Innovationsinitiativen starten stets mit einer klaren Vision und Transparenz bei allen weiteren Aspekten wie Festlegung von Zielen, Wertschöpfung, Messung des Erfolgs und Erhebung von Feedback. Ein Erfolgsteam aufbauen und mit den richtigen Ressourcen ausstatten Es ist entscheidend, allen Beteiligten siloübergreifend den vielfach komplexen Innovationsprozess lückenlos zu vermitteln und klar zu erläutern, wie jedes Team profitieren kann. „Sind die Strukturen in Unternehmen ausreichend flexibel, lassen sich Silos überbrücken und für die teamübergreifende Kommunikation und Kooperation öffnen“, erklärt Noemi Rom, Head of Digital Consulting bei Zühlke Asia. „Ein einfacher, aber sehr erfolgreicher Ansatz ist eine gemeinsame Sprache, die alle einbezieht, damit Mitarbeitenden sich zusammensetzen und ihre Ziele abstimmen.“ Mit einem Umfeld, in dem begeisterte Mitarbeitende neue Tools und Verfahren ausprobieren und testen möchten, schaffen wir eine sichere Umgebung für das gemeinsame Lernen. Die Zukunft gehört Unternehmen, die in der Lage sind, sich schnell anzupassen. Schnell zu lernen, auch aus Fehlern, wird sich als wesentliche Kompetenz herauskristallisieren, um anstehende Herausforderungen zu bewältigen. In Marktforschung investieren Wer erfolgreiche Innovationen entwickeln möchte, kann nicht auf Kundenorientierung und Marktforschung verzichten. Es braucht ein echtes Problem, das es zu lösen gilt. Davon ausgehend können sich dann kundenorientiert Ideen entwickelt werden. Kunden können interne Stakeholder, Geschäftskunden, Buying Center usw. sein. Grundlage der Forschung sind Daten, von denen ausgehend sich Wachstumschancen identifizieren und messbare Ziele festlegen lassen. Datengestützt vorzugehen heißt, klare Ziele festzulegen, den Nutzen einer Innovation für Kunden zu messen, innovative Lösungen zu entwickeln und den Erfolg zu beobachten. Zühlke holt an allen wichtigen Kontaktpunkten Kunden-Feedback ein, das an das Management weitergeleitet wird. Für ein Unternehmen entwickelten wir eine Pilotgruppe mit einer Reihe von Feedback-Schleifen. Nach Übertragung des Projekts auf eine größere Zielgruppe hatten wir es bereits mit hilfreichen Erkenntnissen aus der Test-and-Learn-Phase mit der Pilotgruppe optimiert. Zu einer Mentalität des kontinuierlichen Lernens motivieren Mit der Förderung einer Wachstumsorientierung können Mitarbeitende ihre Furcht vor Fehlern leichter überwinden und sie durch kontinuierliches Lernen und Neugier ersetzen, damit sie planbare Risiken eingehen und Erfolge und Fehler gleichermaßen als Gelegenheiten zur Weiterentwicklung annehmen können. Schließlich sind Fehler im Grunde nur Gelegenheiten, um zu wachsen. Beispielsweise sollten Sie die Marktreaktionen nach einer Neuprodukteinführung im Sinne der kontinuierlichen Verbesserung unbedingt bei der nächsten Produkteinführung berücksichtigen. Die DBS Bank ist ein Unternehmen, das für die Begeisterung für Innovation steht. Die Bank ist mit ihren digitalen Initiativen seit Einführung des ersten Geldautomaten in Singapur in den 1970er Jahren äußerst erfolgreich und wurde 2016 die erste rein mobile Bank Indiens. Harvard Business Publishing hat die „zweckgerichtete Transformation“ der Bank über Jahrzehnte hinweg untersucht – von der Erneuerung ihrer Systeme bis zur Weiterqualifizierung der Mitarbeitenden. Radikale Innovation vom täglichen Geschäftsbetrieb trennen Radikale Innovation wird oft als irrelevant für tägliche Aufgaben und kurzfristige Ziele erachtet, sodass sie bei Budget- oder Ressourcenengpässen Gefahr läuft, ins Abseits zu geraten. Um die Selbstverpflichtung zu Innovation dauerhaft abzusichern, können Sie für die Entwicklung bahnbrechender Ideen ein gesondertes Budget und einen eigenen Bereich zuordnen. Unternehmen gründen dazu üblicherweise eine neue Organisation wie zum Beispiel ein Innovationslabor. Eine Alternative ist die externe Zusammenarbeit. Wie im Zusammenhang mit dem internen Innovationsnetzwerk erwähnt, können Sie mit anderen Partnern im Netzwerk eine neue Organisation gründen. So lässt sich die langfristige Verfolgung von Innovation leichter gewährleisten. Änderungen mit Gleichgesinnten einführen Kurbeln Sie die Innovationstätigkeit in Ihrem Unternehmen mit einer kleinen Gruppe aufgeschlossener Mitarbeitender an, um neue Ideen auszuloten und als Botschafter für Veränderung einzutreten. „Bei dieser Art des Lernens in der Community lassen wir ausgewählte Mitarbeitende die Erfahrung neuer Sichtweisen auf die Welt machen und mit neuen Tools und Methoden experimentieren. Das geben sie weiter, sobald sie lernen und sich weiterentwickeln“, erläutert Noemi Rom. „Veränderung wird damit von oben befürwortet, kommt aber von unten.“ Eine weitere Möglichkeit, klein anzufangen, ist eine „Sandbox“, bei der Mitarbeitende ohne Furcht vor Konsequenzen scheitern dürfen. „Die Erlaubnis zum Scheitern muss dazugehören, wenn Mitarbeitende innovativ sein und Neues ausprobieren sollen. Nur so lernt man“, meint Noemi Rom. „Nachdem eine Idee überprüft wurde, kann sie ins Unternehmen übernommen und skaliert werden.“ In seinem Buch „Digitaldarwinismus: Das Überleben der Stärksten im Zeitalter der Disruption“ schreibt der Innovationsvordenker Tom Goodwin: „Am erfolgreichsten sind heute die Unternehmen, die den Mut haben, die Regeln infrage zu stellen und sich von anderen Annahmen ausgehend zu entwickeln … die dafür aber das nächste Paradigma statt das letzte heranziehen. Unternehmen, die versuchen, mit kleinen schrittweisen Veränderungen zu überleben, haben das Nachsehen gegenüber anderen, die auf radikale Innovation und Veränderung setzen.“ Innovation: Motor des Erfolgs Im dynamischen wirtschaftlichen Umfeld von heute ist Innovation kein Luxus mehr, sondern der Schlüssel zu Überleben und Zukunftsfähigkeit. Auch wenn der Weg zu Innovation mitunter anspruchsvoll ist, können Unternehmen häufige Fehler vermeiden und effizienter vorgehen, wenn sie die potenziellen Fallstricke kennen. So können sie ihre Weichen in einer unsicheren Zukunft leichter auf Erfolg stellen. Möchten Sie mehr zu (radikaler) Innovation und unseren bewährten Ansätzen für komplexe Innovationsprojekte mit Großunternehmen und Start-ups erfahren? Nehmen Sie gleich heute Kontakt mit Zühlke auf.
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